Die Ägäis bietet so viel – neben viel Wind eine Menge an Kultur und wunderschönen Inseln – viele Bekannte aber eben auch viele unbekannte und nicht so häufig besuchte Inseln – laßt Euch überraschen was es alles zu erleben gab….
Am Fr, 08.03.2022, ging es los nach Athen – der Segeltörn durch die Inselwelt der Kykladen stand auf dem Programm. Eigentlich sollte auch getaucht werden – allerdings mussten Boris und Shanta (Boris war der einzige Divebuddy) – erstmal ihren Trip verschieben – Corona! Jeden Tag machten die beiden einen Test, und als er dann am Dienstag der Folgewoche endlich negativ war, reisten die beiden am Donnstag nach Santorini nach und wurden dort eingesammelt. Aber zunächst der Reihe nach. Siggi, Alex und Marianna machten sich am Freitag auf den Weg, um in Athen noch zu übernachten und ein paar Bekannte zu treffen. Heike kam am Samstag hinzu. Boris und Shanta unplanmäßig wie gesagt erst 6 Tage später, und Stefan und Marion geplant 6 Tage später. Und so starteten wir mit nur 4 Personen – auf einer Astra 42 von Fountaine-Pajot in der Eignerversion mit allen erdenklichen Extras: Watermaker, Generator, Klimaanlage, Plancha-Grill und Unterwasser-Beleuchtung – und festhalten für die Profis: In 17 Jahren Yachtcharter gab es das erste Mal eine Ablenkungstabelle an Board – geradezu vorbildlich.
Bootsübernahme
Dazu gerade mal 1 Jahr alt, und wir waren 2022 die ersten Gäste. Das führte auch dazu, dass das Boot nicht so schnell einsatzfähig war und die Übergabe entsprechend dauerte – so kauften wir in Ruhe ein und ließen uns die Ware vom Supermarkt direkt bis ans Boot liefern – endlich mal ein Service, der sich weltweit durchsetzen sollte – kein Kilometer langes Geschiebe unserer Einkäufe von mindestens 4-5 Einkaufswagen– so fängt ein guter Urlaub an. Und das auch wieder günstig – knappe 500 EUR für 5 Einkaufswagen – da kann man nicht meckern. Bis wir alles verstaut und die Formalitäten erledigt hatten, war es dann schon fast 18 Uhr, und so entschieden wir uns, das ganz gemütlich angehen zu lassen, und wir gingen zusammen in ein Fischlokal essen, wo wir auch schon am Freitag gewesen sind – ‚All you can eat‘ Fisch und Muscheln für 17 EUR inkl. Getränken, und Kinder nur 8 EUR. Wirklich günstig und dazu sogar noch erstaunlich gut. Die Nicht-Fisch-Esser in Form von Skipper Siggi blieben bei Salat und Saganaki (fritierter Käse). Nach der Sicherheitseinweisung ging es dann am Sonntag endlich los mit Ziel Ag. Nikolaos noch am Festland.
Am nächsten Tag war es windig, und wir machten uns erst auf an die Ostspitze am Festland zum Poseidon Tempel und entschieden uns dann, den Wind von 20-27 Kn aus Nordwest zu nutzen, um nach Kythnos zu segeln. Mit dem 2. Reff ging die rauschende Fahrt los – in der Spitze konnten wir 10.6kn erreichen – nicht schlecht für die Mini-Crew und unseren Cat.
Am nächsten Tag ging es nach Siphnos und Ormos Vathy, und es wurde die 1. Flaschenpost verschickt – dazu haben wir das erste Mal kurz zwei Delfine an unserer Seite. Außerdem nutzen wir das erste Mal unseren Watermaker – das Frischwasser war leergeduscht und leergewaschen. Von Siphnos ging es nach Ios – Mylopota. Und für den nächsten Tag stand endlich eins der absoluten Highlights auf dem Programm – Santorini. Es wurde noch der Versuch unternommen, mit dem Hafen in Vlychada zu telefonieren und einen Liegeplatz zu bekommen – aber nach mehrstündigen Telefonaten haben wir es aufgegeben und sind einfach mal nach Santorini gesegelt und haben an der Nord-West-Küste in Oia eine Boje bekommen – kostenlos. So weit, so gut – allerdings standen auch 300 Stufen bis zur Chora auf dem Programm, und es galt, noch weitere 4 Mitsegeler samt Gepäck einzusammeln. Oia ist ein wirklich schönes Dorf mit einer atemberaubenden Aussicht. Trotzdem ging es nochmal mit dem Bus zum Hauptort nach Fira – dort kann man die 600 Stufen bis zum Hafen entweder zu Fuß (Siggi Spezial) oder aber mit dem Esel oder einer Seilbahn bewältigen (lassen). Obwohl Fira auf jeder Postkarte abgebildet wird und die Aussicht von oben auch spektakulär ist, ist Oia der schönere Platz. Aber es galt ja, noch 4 Mitsegler einzusammeln. Dies übernahm unser Beiboot – unser Dinghi. Die Strecke von ca. 1.5km konnte mit dem 6 PS Motor ohne Probleme bewältigt werden. Und die Ausrüstung kam auch praktisch trocken an Board.
Die nächsten 2 Tage stand Südwind auf dem Programm, und so nutzten wir das Wetter, um nach Norden zu segeln – erst mit einer Zwischenstation auf Ios und dann zum nächsten Highlight – Mykonos. In Mykonos zog dann ein Meltemi (starker Nordwind) vorbei, so dass wir hier den Hafen aufsuchten und zwei Tage/Nächste abwetterten (Kostenpunkt 15 EuR für 2 Tage – sensationell im Vergleich zu Frankreich oder Italien). Am ersten Tag erkundeten wir Mykonos selbst – hierzu nutzen wir das Seetaxi, für 2 EUR den neuen Yachthafen mit dem alten Hafen in Mykonos Stadt verbindet, und am 2. Tag ging es auf die Nachbarinsel Delos – dem Heiligtum der Antike. Die ganze Insel ist ein Museum mit Ausgrabungen etc. Die Fahrt dauerte ca. 30min und kostete 22 EuR/11 EUR – der Eintritt selbst auf die Insel war aktuell kostenlos – vermutlich, weil das Museum auf der Insel selbst renoviert wurde.
Am 2. Tag blies es immer noch stark mit ca. 25-30kn, und der Wind wurde auch nicht weniger, obwohl die Wettervorhersage abnehmende Winde am Nachmittag vorhergesagt hatte. Allerdings war für Paros weniger Wind mit nur 10kn angesagt, und Siggi wollte den Nordwind nutzen, um nach Süden zu Paros zu gelangen, und so ging es um 16 Uhr dann doch noch los – mit 25 Kn Wind im Rücken, der aber schnell (wie vorhergesagt) nachließ. Gegen 19 Uhr wurde in der Bucht von Noussa geankert. Boris nutze unseren Plancha Grill am Heck für alles Mögliche – so gab es hier zum Frühstück z.B. Spiegeleier oder aber abends gegrilltes Gemüse, Fleisch oder gebratenen Reis – das Gerät wurde sehr gut genutzt.
Eigentlich sollte dann am nächsten Morgen die Altstadt erkundet werden – allerdings hatten wir in der Nacht einen kompletten Stromausfall der 12 Volt Anlage – nichts ging mehr – keine elektrischen Toiletten, kein Licht, keine Ankerwinsch, kein Kartenplotter und auch kein Tiefenmesser – außer die Motoren. Die Segelbasis wurde kontaktiert, und innerhalb von 2h waren tatsächlich zwei Techniker an Board, die das Problem schnell fanden – ein korrodierter Hauptschalter inkl. einem Komplettreset ließen alles wieder laufen. Super ! Die tolle Altstadt von Noussa blieb dann zwar auf der Strecke, aber es ging nach Siphnos in die Buch von Ag. Georgios, und dies war auch ein absolutes Highlight auf der Tour ! Zunächst die fjordartige Einfahrt – und dann das kleine Dorf Cheronissos mit zwei Restaurants und einer Töpferei – zum Ankern eigentlich zu klein – aber wir machten unseren 12m Cat an einem ca. 4 breiten Steg fest – zum Glück war Windstille angesagt – Ruckzuck waren wir die einzigen Gäste im Fischrestaurant, und wir besuchten noch die Töpferei – der Töpfer – immerhin 85 Jahre alt – gab uns eine Kostprobe seines Könnens, und Alex war begeistert und musste sofort mittöpfern. Natürlich wurden auch diverse Töpfe, Tassen und magisches Tongut erworben. Oben auf dem Berg wurde am nächsten Tag noch das alte Kloster besichtigt, von dem man einen spektakulären Blick auf die Bucht und die naheliegenden Inseln hatte. Von Siphnos ging es dann nach Kythnos – in die Doppelbucht von Fikiadha, welche auch toll war und welche sich auch sehr schön erwandern ließ, und auch hier wartete ein weiteres Highligh – eine warme Quelle, die hier ins Meer fließt, voher leicht aufgestaut wird und sagenhafte 38°C hat. Ein toller Kontrast zum Meer mit ca. 18°C. Da will man gar nicht mehr aus dem Wasser.
Für den nächsten Tag war noch ein weiteres Highlight geplant – ein Abstecher nach Poros am Peloponnes. Diese Insel, die nur ca. 100m vom Festland entfernt liegt, ist ein wahres Highlight – die Bucht traumhaft schön – der Ort am Hang wunderschön und das Essen super und sehr günstig im „Gia Mas“ – endlich auch mal nicht nur Fisch, sondern auch Souvlaki – da freut sich auch der Nicht-Fischesser. Auch der Liegeplatz war natürlich Griechenland-typisch günstig: 10 EUR und 5 EUR für Strom, von dem wir nur 1.20 EUR verbrauchten.
Dann war die schöne Zeit auch schon wieder vorbei, und es ging zurück in die Marina Alimos in Athen.
Insgesamt 74 Motorstunden – bei 326 Litern – macht einen Verbrauch von ca. 4.4 Litern pro h. Aus meiner Sicht etwas mehr, als die Yanmar Motoren verbrauchen – hier hatten wir einen Volvo-Penta verbaut.
Das Wetter war insgesamt gut – mit ca. 30min Regen maximal – allerdings auch sehr frisch – wenn die Sonne nicht schien. In der Sonne hatten wir dann schon so 25°C; ohne Sonne eher 15 °C oder auch weniger. Das Wasser ist natürlich auch noch frisch – mit ca. 16-18°C – und man hat natürlich auch nicht immer eine heiße Quelle bereit.
Vor und Nachtteile unseres Boots.
MEILEN | 1. Woche | 2. Woche | Total |
---|---|---|---|
Motor | 160 | 135 | 295 |
Segel | 40 | 45 | 85 |
Total | 200 | 180 | 380 |