Tauchsegelbericht Karibik vom 21.03.08 – 06.04.08

 
Tauch-Segel-Saisoneröffnungstörn der Segeltaucher in der Karibik
Entspannung in der Hängematte

Von Karfreitag dem 21.3.08 bis 6.4.08 sind die Segeltaucher dieses Jahr in der Karibik unterwegs gewesen zum ersten Saisoneröffnungstauchsegeltörn. Los ging es in Frankfurt mit Air-France Richtung Martinique. Mit dabei waren Siegfried Krentz als Skipper und Tauchlehrer, Marianna Krentz, Ludolf und Gabriel Seibold, Andreas Woll, Andreas und Barbara Schneider, Sarah Hardt und Thomas Gross. Leider musste man in Paris umsteigen und zu allem Überfluss auch noch den Flughafen von Charles de Gaulle nach Orly samt Gepäck wechseln. Dank genügend Aufenthaltszeit war dies jedoch kein Problem. Abends in Martinique angekommen haben wir für die erste Nacht im Mercure Hotel eingecheckt.

Bootsübernahme

Am nächsten Morgen haben wir uns dann direkt zum Yachthafen begeben, wo uns unsere Belize 43, einen Katamaran des Herstellers Fountain-Pajot, bereits erwartete. Zunächst stand jedoch die Proviantierung für 9 Personen an. Zudem mussten wir unseren geliehenen Tauchflaschen samt Blei und als Premiere unseren Tauchkompressor an Board verstauen. Dies dauerte bis zum Abend und so verbrachten wir unsere erste Nacht an Board im Hafen von Le Marin. Am nächsten Morgen musste ausklariert werden und es ging los nach St. Lucia. Dort übernachteten wir in der berühmten Marigot Bay und machten gleich Bekanntschaft mit den einheimischen Boatboys, welche versuchen, Obst, Gemüse, T-Shirts, CDs etc an den Mann zu bringen. Das ein- und ausklarieren haben wir uns geschenkt, da wir nach Ladenschluss ankamen und am nächsten Morgen vor Öffnungszeit wieder die Bucht verlassen haben. Auf ging es in Richtung St. Vincent. Trotz defekter Windanzeige brachten wir den Kat auf einen Topspeed von 11 Knoten bei geschätzen 25kn Wind. Die Einklarierung erfolgte in Baraoullie in einer Polizeistation – und das während der Osterfeiertage – soll mal einer sagen die Karibianer währen träge – nun, es riechte überall nach Dope – ausserhalb Martiniques ein durchgehender Geruch.

Schwämme mit Garnelen

Übernachtet wurde in einer kleinen Bucht in der Buccament Bay. Endlich ging es mit dem Tauchen los – und wie – in einer kleinen Bucht, in der auch ein Hüttendorf als Eco-Resort untergebracht ist fanden wir den Top Platz der Karibik: Petit Byahaut – Ein Drop-Off welches im ersten Schritt bis auf 45m runter ging – dahinter noch weiter… Ein super Riff überall bewachsen mit Korallen und Schwämmen in allen Farben und Formen und dazu eine Fauna, die alles bereit hielt: Kaiserfische, Muränen, Lobster, Trompetenfische, Igelfische etc. Insgesamt haben wir während der Tour hier 5 Tauchgänge gemacht darunter auch einen Nachttauchgang und hatten hier, speziell Gabriel, eine Begegnung mit einer portugiesischen Galeere, einer extrem gefährlichen Staatsqualle. Zum Glück ging diese Begegnung mit einem Tentakel letztendlich doch mit quasi einem blauen Auge aus. Weiter ging es am nächsten Tag nach Bequia in die Admirals Bay wo auch für 400 EC einklariert wurde. Wasser und Diesel werden hier auf einem kleinen Holzkatamaran angeliefert – echt abenteuerlich. Weiter ging es nach Canouan, der ärmsten Insel in der Südkaribik. Dort wurde im Regen Mariannas Geburtstag gefeiert. Ein Gag von mir mit dem Wunsch nach Glühwein wurde von Ludolf direkt in die Tat umgesetzt. So gab es wohl den ersten Glühwein im März bei Regen und abgekühlten 20°C.

Fluch der Karibik Kulissen

Von Canouan ging es in die Salt Water Whistle Bay auf Mayreau. In einer Traumbucht, die alle Klischees der Karibik erfüllt mit weißem Sandstrand und Palmen haben wir uns neben 20 andere Boote gelegt – und den Kompressor 2 Stunden laufen lassen um unsere Flaschen zu füllen bis ein Boot uns nach Ruhe ersuchte – Als wir den Kompressor ausschalteten applaudierte die ganze Bucht – offensichtlich hat es etwas gestört…. Den nächsten Tauchgang absolvierten wir am „Wrack der Purini“. Weiter ging es zu den Tobago Keys – dem Traum eines jeden Karibik Fahrers. Dort tauchten wir illegalerweise am Horseshoe Reef ohne Tauchguide, da unser Reiseführer dies zum Druckdatum noch nicht vorgeschrieben hat. Wir wurden aber höflich von den Naturpark Rangers darauf hingewiesen. So nahmen wir uns für zwei weitere Tauchgänge einen Tauchguide, um im Valley und Mayreau Garden zu tauchen – um dort einen großen Adlerrochen zu sehen. Die Übernachtung auf den Tobago Keys war spektakulär : Unser Boot lag direkt hinterm Riff auf der Leeseite – von Osten brauste der Atlantik heran, der Wind Pfiff durch die Wanten und wir lagen über türkisfarbenem Wasser und einem glasklarem Sternenhimmel – Klischees könnten niemals besser bedient werden. Weiter ging es nach Mystique. Der Insel der Schönen und Reichen. David Bowie und Mick Jagger wohnen hier – und wir – für 2 Nächte. In der berühmten „Basils Bar“, wo sich Weltumsegler verewigen hängt seit heute ein Aufkleber der Segeltaucher. Ein Schöner Sonnenuntergang untermalt einen perfekten Tag beim Abendessen. Frischwasser ist auf derInsel Mangelware – genauso wie der Bezug zur Realität – Preise in astronomischen Höhen. Aber wir erhalten Frischwasser von einer Fähre – gratis – das einzige was in der Karibik kostenlos war mit Ausnahme des Windes, welcher konstant von Südost bis Nordost zwischen 20kn und 40kn blies. Passat eben.

Schöne Ankerbucht

Weiter ging es nach Petit Bayhaut in unsere Lieblingsbucht auf St. Vincent wo sich Gabriel den Tentakel der portugiesischen Galeere einfing und wo wir noch 4 Tauchgänge absolvierten und als einziges Boot in der Bucht lagen. Die nächste Nacht verbrachten wir in der Walliabou Bay, wo Teile der Filmtrilogie „Fluch der Karibik“ gedreht wurden und noch ein Großteil der Kulisse steht. Unglaublich, dass quasi die komplette Kulisse aus Plastik besteht, obwohl sie nach Holz oder Stein aussieht.

Mit einem bekifften Führer, sein Name war Randolph, machen wir uns auf zu den spektakulären Wasserfällen um unter Ihnen ein Bad zu nehmen. Abends kehren wir in den Pub von „Jack Sparrow“ ein um ein unvergesslich schlechtes Essen zu uns zu nehmen…

Weiter geht es in die Margot Bay nach St. Lucia wo wir diesmal auch einklarieren. Am nächsten Morgen unternehmen unsere Mädels einen Landausflug, um sich St. Lucia, u.a. die Marigot Bay, die Hauptstadt Castries und die Rodney Bay anzusehen, wo wir uns auch wieder verabredet haben.

Basils Bar – Mystique

Auf dem Weg dorthin wollen die Jungs noch einen Tauchgang absolvieren. Am Barrel o’Reef einem kleinen Felsen im Wasser wird geankert, aber der Wind und die Strömung drücken unser Schiff fast auf das Riff und das Boot ist am Anker liegend kaum noch zu manövrieren, so gebe ich Befehl den Anker aufzugeben, um das Boot zu retten.

Doch die Crew wäre nicht die Crew wenn sie nicht alles unternehmen würde den Anker zu retten. Für was haben wir schließlich Tauchequipment dabei. Gesagt getan die beiden Andis machen sich Tauchbereit und werden über dem Anker abgesetzt. Gabriel fährt mit dem Dinghi zu den beiden hin. Nachdem diese den Anker gefunden haben und mit einem Seil gesichert haben zieht Gabriel den Anker an Board. 25 Kg Anker plus 60m Kette haben ihr Gewicht aber es gelingt ihm die Sache heil wieder zurück zu bringen… Unsere Kaution ist gerettet. In der Rodney Bay bauen wir den Anker wieder dort ein wo er hingehört.

Unsere Mädels haben während ihres Shoppings von alle dem nichts mitgekommen. Auf dem Rückweg nach Martinique absolvieren wir noch einen letzten Tauchgang am Pte. Figuiers bevor wir das Boot in die Marina nach Le Marin zurückbringen. Obwohl wir am Samstag Morgen das Boot bereits um 9 Uhr verlassen müssen haben wir noch bis 21 Uhr Zeit uns die Insel anzuschauen. Ein Taxifahrer empfiehlt uns das Sofitel Hotel und er verhandelt, dass wir dort am Pool und am Strand bleiben können. Dies ist ein schöner Ausklang bevor wir uns auf die Odyssee mit Air France begeben, um von Martinique über Paris zurück nach Frankfurt zu kommen. 16 Std und 4 Flughäfen später sind wir schließlich alle erschöpft aber wieder zu Hause bei sagenhaften 4°C angekommen.

Ein Erlebnis ist zu Ende – aber wie war es schon im „Fluch der Karibik“ ? Es gibt immer einen 2. evtl. sogar 3. Teil…..

Wasserfall auf St. Lucia
Die Mädels am Vordeck.

rieren stellte sich fest, dass dieses Wrack besonders geschützt ist – warum auch immer – und so wurden nach langem verhandeln anstelle von 300 USD – 50 Eur fällig. Übernachtet haben wir dann in Petite St. Vincent gegenüber von Petite Martinique – eine sehr schöne Insel.  

Adde im Mast
Petite Martinique