Tauchsegelbericht Liparische Inseln 4.10.-25.10.2014

Ziel war das Leuchtfeuer der Antike – der Stromboli – aber vorher gab es natürlich noch sehr viel mehr Interessante Ziele wie z.B. Capri…. Aber der Reihe nach.
Da braucht man kein Fitness-Studio.

Los ging es bereits am Nachmittag des 2.10.2014 für 3 Mitfahrer in einem Prolog: Siggi, Hans und Micha nahmen die 1500 km von Rüsselsheim nach Neapel mit dem Vereinsbus „Scubadoo“ auf und starteten gegen 17 Uhr um als Zwischenetappe das bewährte Hotel Pieppeto in Saronno in der Nähe von Mailand zu erreichen. Leider war die Strecke sehr ausgelastet und in der Schweiz nutzte man den Abend, um die komplette Autobahn bis hin zu einer Vollsperrung vor dem Gotthard Tunnel zu sanieren. 

Für die 600km wurden letztendlich 9 Stunden benötigt und so kamen die 3 Musketiere gegen 2 Uhr morgens im Hotel an. Aber das Frühstück am nächsten Tag entschädigte für die Strapazen und so wurden die letzten 800 km in 7 Stunden bewältigt, um dann ein Hotel in Neapel zu erreichen, zu dem dann auch Marianna und Carchi per Flieger zugestoßen sind. 

Am nächsten Morgen ging es dann auf die Fähre nach Procida, wo der Cat, eine Lagoon 440 namens „Tangerine“, zur Abholung bereit lag. 

Die Fährfahrt mit einer Stunde war ein Klacks und der Papierkram war auch schnell erledigt. Jetzt galt es noch das Auto zu entladen, u.a. mit den Tauchflaschen, Kompressor und dem 1. Hilfe Koffer, vom dem später noch die Rede sein wird, und den Cat zu beladen. Die weiteren Mitfahrer, Hans und Jürgen, ebenfalls per Auto angereist kamen am späten Abend dazu. Martin, ebenfalls per Flieger angereist, kam am frühen Nachmittag hinzu. 

Bootsübernahme

Erste Einkäufe wurden erledigt, die Kabinen bezogen und das Boot hergerichtet. Der erste Abend muss einen positiven Impuls auf Micha ausgelöst haben, denn er wollte nun unbedingt seine Freundin dabei haben. Er recherchierte im Internet nach einem Flug und ließ Netti noch ein Ticket zukommen, so dass diese am nächsten Morgen – wir schreiben mittlerweile So, den 5.10., per Flieger in Neapel ankommen ist und die erste Fähre nach Procida genommen hat. Gegen Mittag waren wir damit komplett und um einen Gast reicher, welcher vorher nicht auf der Crewliste gestanden hat. Das Wetter war sonnig mit 30°C und praktisch keinem Wind. Der erste Schlag war ein kurzer und führte auf die Nachbarinsel Ischia, bei der ein Ankerplatz unterhalb des Castello angepeilt wurde. Obwohl wenig Wind vorherrschte baute sich nachts etwas Dünung auf und der Ankerplatz war sehr ungemütlich. Deshalb wurde noch Mitten in der Nacht der Anker gelichtet und kurz nach Procida verholt, wo der Rest der Nacht wesentlich angenehmer verbracht werden konnte.   

Am nächsten Morgen war dann der Trip nach Capri angesagt und Capri zeigte sich von seiner schönsten Seite. Um den horrenden Hafengebühren von 300 € pro Nacht zu entgehen ankerten wir im südlichen Teil. Von hier konnte man mit dem Dinghi übersetzen und dann wahlweise die 420 Stufen bis zum Dorf auf dem Kamm zu Fuß, mit dem Bus oder aber mit einem Spezialtaxi bestehend aus 6-Sitzern-Fiat-Cabrios zurücklegen. Jeder Teilnehmer wählte unterschiedliche Transportmittel – aber Siggi, Marianna und Carchi erklommen die 420 Stufen und das verdiente Eis auf der Spitze. Als Belohnung wartete ein grandioser Ausblick. Ein erster Tauchgang war angesetzt und unter dem Boot fanden sich diverse Felsen und Getier, welches sich ideal als Checkdive eignete. 

Abends war dann die Idylle perfekt und bei Rotwein, Vollmond und Fischern – lauschten wir der Musik aus Youtube – von Rudi Schuricke – welche von 1943 bis heute nicht Ihre Faszination verloren hat: 

Rudi Schuricke (Text: Ralph Maria Siegel)

Capri-Fischer

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt,

Und vom Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt,

Ziehn die Fischer mit ihren Booten aufs Meer hinaus,

Und sie legen im weiten Bogen die Netze aus.

Nur die Sterne, sie zeigen ihnen am Firmament

Ihren Weg mit den Bildern, die jeder Fischer kennt.

Und von Boot zu Boot das alte Lied erklingt,

Hör von fern wie es singt.

Bella, bella, bella Marie,

Bleib mir treu, ich komm zurück morgen früh!

Bella, bella, bella Marie,

vergiß mich nie!

Sieh den Lichtschein

Draußen auf dem Meer,

Ruhelos und klein,

Was kann das sein,

Was irrt dort spät nachts umher?

Weißt du was da fährt?

Was die Flut durchquert?

Ungezählte Fischer deren Lied von fern man hört.

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt […]

 

Blick von Capri

Am nächsten Tag sollte eigentlich die Nachtfahrt auf die Liparischen Inseln bevorstehen, doch es kam anders. Hans Senior blieb mit dem Kopf am Bimini hängen, und zwar so unglücklich, dass er sich quasi skalpierte. Dank unserem neu angeschafften 1. Hilfe Koffer hatten wir sehr gutes Material griffbereit. Während Marianna die Erstversorgung bei Hans übernahm rief Siggi bei den Hotels nach Hilfe und dies kam tatsächlich sehr schnell. Der Krankenwagen war bis auf das Boot zu hören. Der Transport im Dinghi an Land erschien zu abenteuerlich – aber ein Boot aus dem Nationalpark – welches normaler weise Müll einsammelt, sammelte nun Hans ein, welcher von Martin an Land begleitet wurde. Dort wurde er am Kopf direkt vor Ort von den Sanitätern genäht. Hans hatte Glück im Unglück – er konnte die Tour fortsetzen – allerdings war das Tauchen damit für den gesamten Trip gestorben. Auch die Nachtfahrt wurde verschoben, obwohl Hans gerne aufgebrochen wäre, allerdings wollten wir abwarten, wie sich der Zustand von Hans entwickelt und ob es evtl. zu Komplikationen kommt und er hier eine nötige Behandlung bekommen konnte. 

Der Tag wurde damit verbracht einmal um die Insel zu segeln und die Blaue Grotte zumindest von außen zu besichtigen – denn immerhin warteten hier mehr als 20 Boote vor dem Eingang, dieser berühmten Höhle. Am Ankerplatz angekommen wurde noch ein Tauchgang unternommen. 

Am nächsten Tag war es dann aber endlich so weit – bei Hans sen. gab es keine weiteren Komplikationen und so wurden 3 Nachtwachen eingeteilt und der Trip startete, um die 125 Seemeilen von Capri nach Salina in Angriff zu nehmen, für die 20 Stunden vorgesehen waren. Kein Wind – spiegelglattes Wasser – hießen einfach Motoren. Aber wie sich im Nachhinein festgestellt hatte, waren unseren beiden 40 PS Motoren sehr sparsam und begnügten sich mit 2.5 Liter Diesel pro Stunde.  Die Überfahrt war ein Genuss und der Vollmond als auch der Stromboli – der Leuchtturm der Antike – ein fortwährend speiender Vulkan, waren bereits 30-40 Seemeilen vor Ankunft zu sehen. 

In Salina suchten wir dann den nächsten Hafen auf, um etwas zu entspannen. Anschließend ging es dann noch zu einem Tauchgang nach Lipari, bevor wir wieder nach Salina zurückkamen, um hier bei bester Aussicht unser Abendessen in einer Trattoria zu uns zu nehmen. 

Von Salina ging es dann am 10.10. nach Panarea – genau gesagt zu ein paar vorgelagerten Felsen – Lisca Bianca – hier sollte ein Wrack liegen. Doch trotz genauer GPS Positionsangaben in der Karte, ist es uns nicht gelungen das Wrack, welches auf 25m-40m liegen sollte zu finden. Der Tauchgang war eher langweilig, da hier nur Seegras (Posidonia) zu sehen war. 

Deswegen unterließen wir auch einen 2. Versuch nach dem Wrack zu suchen und machten uns direkt auf nach Stromboli, um hier einen der besten Tauchgänge – oder sagen wir insgesamt 4 Tauchgänge am Strombulicchio – dem kleinen Stromboli – zu unternehmen. Dieser kleine Fels, welcher einen Leuchtturm beherbergt, fällt praktisch auf allen Seiten wie mit dem Messer geschnitten auf Tiefen >50meter ab. Nur an der Ostseite konnte ich mit dem Cat Tiefen von 30m loten. Da hier Ankern unmöglich war hatte Marianna die Aufgabe den Cat auf der Stelle zu halten, während Siggi, Martin, Hans, Micha und Jürgen den Absturz ins tiefe Blau wagten und hier unzählige Fische, rote Gorgonien und Edelkorallen und große Grouper sahen. Die Nacht wurde vor dem Stromboli geankert und in einer Taverne mit sagenhaften Ausblick Abend zu Essen. Am nächsten Morgen wurde dann noch ein Tauchgang am „kleinen Stromboli“ unternommen – diesmal mit dem Dinghi. 

Vom Stromboli ging es dann weiter nach Panarea. Von hier dann nach Lipari, um Wasser zu bunkern und Diesel nachzutanken, denn Wasser bekommt man auf den Liparischen Inseln nur auf Lipari und Salina in den einzigen beiden echten Sportboothäfen. Auf allen Inseln gibt es zwar einen Fähranleger, allerdings ohne Wasser- oder Stromanschluss. Netti und Micha gingen hier bereits von Board, da Netti noch Klausuren zu schreiben hatte und die Fähre von Lipari nach Neapel nur 2 mal in der Woche fährt. Ein Rückflugticket war auch noch nicht gebucht und so mussten die Micha und Netti schnell handeln. 

Von Lipari ging es nach Vulcano, einem weiteren aktiven Vulkan, wo es auf der gesamten Insel nach Schwefel riecht. Bevor in der Bucht ankerten wurde am Capo Grosso noch ein wunderschöner Tauchgang unternommen – auch hier wie vom Messer geschnittene Wände, die jenseits der 40m reichen. 

Das Highlight auf Vulcano sind die Schwefelbäder in die man springen kann, und die gewissen Krankheiten vorbeugen sollen. Gesagt – getan – und Marianna, Hans sen. und Martin stürzten sich in die schwefelhaltigen Schlammbäder, die nach faulen Eier rochen. Am nächsten Tag ging es dann nach Lipari, wo die neue Crew erwartet wurde und die alte Crew von Board gehen musste.     

Nachtfahrt.

Während Nette und Micha schon vor 2 Tagen von Board gegangen sind – folgten nun noch Hans, Martin und Jürgen. Neu hinzu kamen Boris und Shanta, als auch Gerd und die Große-Bley Familie (richtigerweise nur die Hälfte der Große-Bley Familie): Michael, Yahya und Hannah. Da der Einkauf noch länger dauerte wurde noch eine Nacht auf Lipari dran gehängt und weil die alte Crew auch noch eine Nacht übernachten musste, um am Donnerstag die Fähre zurück nach Neapel zu nehmen, konnte die Gesamtcrew noch einmal zusammen Abendessen in einem wirklich kulinarisch empfehlenswerten Restaurant.  

Nachdem am nächsten Tag die Vorräte wieder aufgestockt war ging es bei etwas Wind in Richtung Panarea, wo zum ersten mal wirklich gesegelt werden konnte. Der Tauchgang in Panarea verlief unspektakulär. Die Crew wurde vor die Wahl gestellt nochmals in Richtung Stromboli zu segeln, oder aber in Kurs auf Ustica zu nehmen und man entschied sich für Stromboli. Gesagt getan und es ging noch mal nach Stromboli, um dann auch hier wieder 2 Tauchgänge am Strombolicchio zu unternehmen. Die Tauchgänge hier waren wieder von allerbester Natur und kamen sehr gut an. Von Stromboli ging es nach Filicudi. Hier lagen wir in der Bucht vor Anker und wollten uns mit einer Boje absichern, als 2 Jungs mit Motorboot vorbeikamen und für die Boje 50 EUR abkassieren wollten. Sie ließen sich auf 40 Eur runterhandeln, aber das kam uns dann doch etwas teuer vor und so wechselten wir auf die Südseite zum Ankern – allerdings mussten wir hier bis kurz nach Sonnenuntergang nach einem geeigneten Ankerplatz suchen, da die Küste hier extrem steil ist und teilweise nur wenige Meter vom Ufer schon auf Tiefern größer 30m abfällt – ungeeignet um hier mit 70m Kette zu ankern. Auf dem Weg von Filicudi nach Alicudi wurde noch am Scolio Montenassari getaucht – ebenfalls ein sehr schöner Tauchgang. Dann ging es am nächsten Tag nach Alicudi und hier wurden wir seinerzeit vor 7-8 Jahren, als wir das letzte mal hier waren von einem Fischer und seiner Frau bekocht. So fragte ich im Dorf nach, ob es denn ein Restaurant gäbe – aber hier verwies man uns direkt wieder an den Fischer namens Silvio und seine Frau Annette. Gesagt getan und für 19 Uhr einen Tisch in seinem Garten reserviert und so gab es Spaghetti von Mama und frischen gegrillten Fisch. 

Am nächsten Tag stand wieder eine Entscheidung an, denn die bis dato 2 Wochen Sommerwetter ohne Wind und 30°C wurden durch einen Tiefausläufer unterbrochen, welcher über ganz Europa hinweg fegen sollte. Damit war der Törn nach Ustica gestorben und wir entschieden uns die Nachtfahrt nach Ischia auf uns zu nehmen, nicht bevor wir noch am Tag einen Tauchgang am Scolio Montenassari zwischen Alicudi und Filicudi unternommen haben. 

Vollmond

Die Nachtwachen und Schichten wurden eingeteilt und die Nachtfahrt begann sehr ruhig – aber die Wellen nahmen zu und es wurde etwas ruppiger. Auf Ischia galt es nun einen Hafen zu finden – immerhin gab es 3 zur Auswahl. In San Angelo wollten wir eine Nacht verbringen, allerdings konnten wir beim Hafenkino gerade noch erleben, wie eine deutsche Crew ihren Anker in der Mooring Leine festgefahren hatte und ca. 1h benötigte diesen wieder zu lösen. Darüber hinaus war nicht wirklich viel Platz im Hafen und Strom und Wasser standen auch nicht zur Verfügung – und Wasser war nun wirklich dringend nötig, denn zum einen war unser Tank leer und zum anderen hatten wir uns alle die letzten 5 Tage sehr stark eingeschränkt, um eben Plätze wie Ali- und Filicudi zu besuchen, wo es eben kein Frischwasser zu bunkern gab. Also ging es um die Halbe Inseln in den Haupthafen Porto Ischia. Abgesehen davon, dass hier nicht wirklich viel Platz für uns gewesen ist verlangte man hier auch noch 180 EUR. Dennoch war der Hafenmeister sichtlich bemüht und rief für uns beim Hafenmeister in Casamicciola an, um einen Platz für uns zu reservieren für nur 70 EUR. Der Hafen war nur ca. 1 Seemeile entfernt und so konnten wir nach der 20-stündigen Überfahrt und der Hafensuche nun endlich festmachen – Wasser bunkern und Duschen und Strom anschließen und damit konnte die Crew endlich ihre Smartphone und Gimmicks laden.

Strombolichio

Abends hatte die Crew eine sehr authentische Trattoria ausgemacht, bei der das Essen wirklich schmeckte – und wir das Spiel Rom gegen Bayern verfolgen konnten. Nun nach dem 0:1 freute ich mich und ballte die Faust, um erst in diesem Moment zu realisieren, dass ich in einer italienischen Kneipe saß – nun die Italiener sagten: „It’s only Sport“ – nun, ob sie das Gleiche noch nach dem 1:7 dachten bleibt unüberliefert – aber es war ein gelungener Abend.  

Aufgrund des schlechten Wetters mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 35Knoten entschieden wir uns in diesem Hafen auch noch eine 2. Nacht zu verbringen und dann tagsüber Ausflüge zu machen. Die Einzelnen unternahmen hier unterschiedliches – Michael ging auf eine geführte Vulkanwanderung. 

Siggi, Marianna und Carchi als auch Gerd, Yahya und Hannah lösten ein Bus-Tagesticket und besuchten einige Orte, u.a. Ischia Stadt – hier gab es eine schöne Fußgängerzone und einige Eisläden. 

Danach nahmen wir den falschen Bus und landeten im Landesinneren auf dem Berg – wo wir eigentlich nicht hinwollten – so blieben wir im Bus sitzen fuhren wieder den Berg runter und fuhren weiter bis zum Castello, wo wir in der ersten Nacht vor Anker gelegen haben. Das Castello besichtigten wir und hier stieß dann auch Michael wieder zu uns. Von Oben hatte man einen super Überblick über Ischia und konnte die wahre Windgeschwindigkeit des Sturmes erleben. 

Für den nächsten Tag hatte sich die Wettervorhersage wieder verbessert – und ein großer Teil der Crew wollte unbedingt nach Capri. Der andere Teil wollte nochmal nach San Angelo. Wir beschlossen die wahre Windgeschwindigkeit abzuwarten. Bis zum Südteil von Ischia war das Wasser ruhig und kaum Wind vorhanden und so entschlossen wir uns Capri anzugehen. Unterwegs nahm der Wind immer mehr zu und auch die Wellen wurden immer größer. Auf dem letzten Stück wurde nur mit der Fock auf Vor-Windkurs gesegelt – mit 20-25 Knoten scheinbarem Wind lief der Cat fast 7 Knoten. 

Und dann passierte es: Kurz vor dem geplanten Ankerplatz auf der Südseite Capri riss eine Schot des Lazybags, welches das Großsegel hält und Siggi, der Steuermann war unter dem Segel begraben. Es galt nun erstmal die Situation zu analysieren und nach dem festgestellt wurde, dass nur das Lazybag gerissen ist stellte ich den Cat in den Wind, um dann bei 35Knoten mit einer Zusatzschot von Hans das Groß auf dem Mast festzuzurren. Dabei fiel Boris vom Ober- auf das Unterdeck und kugelte sich den Arm aus – und auch gleich wieder ein….

Ziel war nun das Boot im Lee von Capri auf der Ostseite zu stabilisieren, um jetzt erstmal die verletzten zu versorgen und das Boot bzw. das Großsegel zu klarieren. Gesagt getan. An ein Festmachen in Capri war unter diesen Bedingungen nicht zu denken und so segelten wir auf das Festland rüber, wo nach einer geeigneten Bucht Ausschau gehalten wurde. Punta Campanella wie im Hafenführer ausgewiesen, war bei der vorliegenden Wetterlage ungeeignet, aber direkt daneben in Punta San Antonio war ein geeigneter Ankerplatz. Der Platz wurde ausgesucht, der Anker geworfen und gerade beim Einfahren des Ankers passierte es – die Backboardschraube blockierte und der Motor ging aus. Die erste Überlegung war, dass wir uns eine der hier liegenden Bojen in der Schraube gefahren haben – aber nach Durchsicht war es das Relingsnetz – und so kamen Michael und Gerd noch zu einem weiteren Tauchgang, in dem sie den Anker überprüfen konnten und die Schraube vom Relingsnetz befreien durften.  Glück im Unglück hatten wir dahingehend, dass uns das Netz nicht während unserer Aktion mit dem Großsegel und dem Lazyjack passiert ist – das wäre es dann gewesen manövrierunfähig und keine Sicht bei 35Knoten Wind – nicht auszudenken… 

Jump
Unser Boot.

Das war dann doch etwas viel Aufregung an diesem Tag – und auch wenn es nicht ausgesprochen wurde – ich denke – jeder hätte rückwirkend eine Fahrt nach San Angelo befürwortet – denn nun stand uns ja auch noch die Fahrt zurück nach Procida bevor. 

Am nächsten Morgen ging es dann früh zurück nach Procida – die Wellen waren moderat aber mächtig und da wir einen Am-Wind Kurs hatten auch nicht sonderlich angenehm – aber zum Glück schneller als erwartet konnten wir im Zielhafen in Procida festmachen. Jetzt galt es noch das Boot zu betanken, die komplette Ausrüstung von Board zu schaffen und im Bus zu verstauen (Parkgebühr 175 EUR für 21 Tage) und noch die Abnahme des Bootes über uns ergehen zu lassen, welche zum Glück unproblematisch verlief. Mit der Kaution in der Hand konnte man nun den Rest des Tages angehen, welcher eine Besichtigung von Procida und der Burg vorsah. 

Abends noch ein gemeinsames Abendessen und dann ging es am nächsten Morgen auf die Fähre – Siggi, Hans sen., Michael, Yahya und Hannah fuhren mit dem Bus nach Hause – Gerd, Marianna und Carchi fuhren mit der Fähre nach Neapel, um hier noch eine Nacht zu verbringen und am nächsten Tag den Flug nach Hause zu nehmen und Boris und Shanta hatten ein Hotel auf Procida, um dann am nächsten Tag die Fähre nach Neapel und den Flug nach Frankfurt zu nehmen. 

Capri

Was bleibt als Fazit stehen: 

  • Einige Verletzte: Hans sen. und Boris
  • 2 Nachtfahrten, die wie geplant durchgeführt werden konnten. (Einmal bei Vollmond und einmal bei Neumond)
  • 1 Tauchgang pro Tag, so dass wir auf knapp 20 Tauchgänge in Summe kamen
  • Super schönes Wetter für Oktober – 17 Tage jenseits der 28°C – Windstille – dafür aber auch 2 Tage Sturm – 25°C Wassertemperatur – die höchste je gemessene Wassertemperatur seit ich die Trips im Mittelmeer anbiete
  • Damit verbunden wenig Segeln – nur ca. 15 Seemeilen, dafür aber 400 Liter Diesel die verbraucht wurden (bei einem Verbrauch von 2.5 Liter/h und Motor)
  • Super Tauchgänge speziell in Stromboli am Strombolicchio
  • Leider kein Wrack gefunden
  • Einige sehr gute Trattorien standen einigen sehr schlechten Restaurants gegenüber 
  • Das Eis schmeckt gut wie eh und je. 
  • Der Kaffee ist immer noch günstig – 1 EuR für Espresso – 1,5 EUR für Latte Macchiato oder Capuccino. 
  • Ein Grill der super funktionierte, nachdem die Batterien für den Lüfter erneuert wurden. 
  • Ein Kompressor samt Benzinmotor der das Tat für das er an Board war – Flaschen füllen

Die nächsten Trips stehen schon bevor : Bahamas im Februar und Elba – Montecristo im Oktober….

rote Gorgonie
Alex hat Spaß.
Strombolichio
Strombolichio unter Wasser.