Tauchsegelbericht Seychellen vom 25.11.16 – 16.12.2016

 
2016 waren wir mit insgesamt 2 Katamaranen unterwegs. Durch den Streik der Lufthansa blieb wes aber bis zum Ende spannend, ob wir den Urlaub überhaupt hätten starten können…
St. PIerre

Am 25.11.2016 starteten insgesamt 15 Segeltaucher mit 3 verschiedenen Airlines Richtung Seychellen und es sollte gleich am Anfang richtig spannend werden – zumindest für 11 von Ihnen. Die Lufthansa streikte an dem Tag – aber eben nur die Lufthansa – eine Auswirkung auf die 3 anderen Fluglinien Condor, Emirates und Äthiopien war nicht absehbar – aber offensichtlich war auch die Condor involviert. Verdächtig war schon, dass Übergepäck kostenlos und ohne Diskussionen mitgenommen wurde – im Flieger dann die Info: man habe den Flug nicht ausfallen lassen wollen und deswegen einen Flieger samt Crew von HiFly – einer portugiesischen Airline gemietet. Nun so weit so gut – allerdings fliegt diese normalerweise im Mittelmeerraum und so waren die Sitzabstände quasi nicht vorhanden – zumindest bei 1.90m Körpergröße ein gewisses Problem. 

Am Samstag kamen die Condorflieger dann als erstes an. Es warteten 2 Mietwagen mit denen alle Teilnehmer inkl. Gepäck in insgesamt 2 Fahrten vom Flughafen in die nur 5km entfernte Eden Island Marina befördert wurden – Marianna steuerte ein Auto für Boot 1 und Sascha übernahm die Aufgabe für Boot 2. In der Zwischenzeit trafen dann auch die Emirates Flieger ein und am Nachmittag dann noch die fehlenden Äthiopien Reisenden. 

Auf Boot 1 – mit Namen „Cielito“ waren Siggi als Skipper und Marianna, Carchi, Boris, Shanta, Peter und Beate gebucht. 

Auf Boot 2 mit Namen „Medoc“ waren Michael als Skipper und Emine, Sascha, Daniela, Martin, Manuela, Achim und Monika gebucht. 

Bootsübernahme

In der Marina angekommen konnten wir das Gepäck in der Segelbasis parken und nach einen Kaffee oder Eis dann den Einkauf vornehmen. Hierzu hatten wir extra die Mietwagen gemietet um zum einen den Markt für frische Sachen und einen großen Supermarkt anzusteuern. In der Marina selber ist zwar ein Spar vorhanden, der allerdings etwas teurer ist aber auch sehr gute Qualität lieferte. 

Die „Medoc“ war zuerst bezugsfertig und so konnte hier Gepäck und Ausrüstung verstaut werden. Gegen Mittag war auch die „Cielito“ fertig, lag allerdings noch abseits an einem weitentfernten Steg und auch dort ohne Strom. Am Nachmittag legten wir dann die „Cielito“ in die Nähe der Medoc und hatten dann auch Strom – Eden Island Marina ist übrigens auch aktuell die einzige Marina, in der man Strom bekommt – ansonsten heißt es Laden mit dem Motor (oder Generator sofern man einen hat.).  

Um 10 Uhr nahmen die Skipper am Briefing teil und gegen 14 Uhr wurden die Tauchflaschen wie bestellt geliefert – für jeden Taucher 2 Stück. 

Ankern in der Bucht.

Am späten Nachmittag kamen dann auch Boris und Shanta an und man hätte überlegen können noch auszulaufen und das nahe vor der Marina liegende Naturschutzgebiet anzulaufen – allerdings war die Toilette von Siggis Familie verstopft und eine Reparatur am Samstag Abend nicht mehr möglich – so entschloss man sich den Abend in der Marina zu verbringen und gemeinsam Abendessen zu gehen. Weitere kleinere Defekte am Boot, wie die elektrische Winsch, die Dinghi-Winsch und die 12V Steckdosen sollten dann bei einem Besuch in Praslin repariert werden. Am Sonntag Morgen wurde dann die Toilette repariert und gegen Mittag ausgelaufen – nicht ohne noch von einem Händler 16 Kokosnüsse mitzunehmen. Boris hatte eine Machete dabei und öffnete diese köstlichen Trinkkokosnüsse für alle Mitfahrer – ein Gedicht – aber deswegen sind wir ja in einem so exotischen Land gelandet. So ging es bei 30-35°C Lufttemperatur und 31°C Wassertemperatur los. Mit einem Zwischenstopp in der Beau Vallon Bay wo ausgiebig geschnorchelt und geschwommen wurde ging es dann nach Port Launey auf die Westseite von Mahe, einer sehr geschützten Bucht. 

Riesenschildkröten auf Curieuse

An der Ile Therese wurde dann auch der erste Tauchgang vorgenommen. Danach informierte Michael Siggi, dass bei seinem GPS Gerät alles ausgefallen ist und auch keine Tiefe mehr angezeigt wird. Wirklich schlecht in einem Gebiet mit diversen Korallenbänken und durchaus Tidenrelevanten Gezeitenunterschieden. 

Wir kontaktierten sofort die Techniker der Basis und am Abend kamen die Techniker noch in Port Launey an. Das Problem war schnell gefunden und in ca. 2 Stunden behoben – eine der Zusatzanzeigen war defekt und wenn nur eine Anzeige ausfällt, dann streikt das ganze System – die Zusatzanzeige wurde abgeklemmt und dann lief auch wieder alles – GPS und Echolot waren wieder vorhanden und wir konnten am nächsten Tag unsere Fahrt fortsetzen. 

Von Port Launey ging es zunächst auf die Ile Conception zum Tauchen und dann nochmal nach Beau Vallon, um dort zunächst noch einen Tauchgang zu unternehmen und dann auch dort in der Tauchbasis, die uns die Flaschen geliehen hatte, diese neu zu füllen – telefonisch war ausgemacht, dass wir die 12 Flaschen einfach durchtauschen und das hat auch super funktioniert. 

Für den nächsten Tag hatten wir uns etwas Besonderes vorgenommen – den Besuch der Insel Silhouette, denn für diese Insel benötigt man eine Sondergenehmigung, die man betragen muss und gegen Zahlung von 25€ pro Person erhält. Dafür hat man dann quasi diese wunderbare Insel für sich ganz allein. Im Westen eine offene Bucht mit einem Kilometer langen Sandstrand – im Norden eine wunderschöne kleine geschützte Bucht namens Anse Medon, die ebenfalls einen wunderschönen Strand bereit hält und kurz dahinter einen kleinen Bach mit Mini-Wasserfall, der Süßwasser beinhaltete. Dies war sehr gut, denn die „Cielito“ lief bereits nach wenigen Tagen im roten Bereich mit Süßwasser und so konnten hier ein paar Kanister gefüllt werden. Natürlich wurde auch hier wieder ausgiebig geschnorchelt und getaucht. Eine Ankerung in La Passe wurde verworfen, da die Dünung hier größer erschien und so wurde in der Anse Mendon geankert und übernachtet. 

Geburtstagsfeier des Skippers

Die „Cielito“ hatte nun überhaupt kein Wasser mehr und so wurden die Motoren am Donnerstag angeworfen, um Richtung Praslin zu fahren. Die Überfahrt war Windstill bei ca. 35°C und einer Wassertemperatur von 31°C – Hier konnte der Cat noch einen Vorteil auspielen, der bislang so noch nicht bekannt war. Mitten zwischen Mahe und Praslin im offenen Wasser haben wir den Cat angehalten, die Motoren ausgeschaltet uns alle unter das Brückendeck begeben und im Wasser versucht abzukühlen, was nur bescheiden gelang – aber immerhin war hier wegen des Brückendecks Schatten. Nach einer Abkühlung von ca. 30 Minuten ging es dann weiter. 

Praslin beinhaltet die Hauptbasis von „Dream Yacht Charter“ und hier kann man dann kostenlos die Tanks mit Süßwasser füllen. Süßwasser bekommt man auf den Seychellen nur an 3 Plätzen – Eden Island Marina auf Mahe (hier gibt es auch Strom), in Praslin und gegen Zahlung in La Digue – hier wird nach Stunden abgerechnet – pro h ca. 350 Rupien, das sind immerhin 25€.

Dort wurde auch unser alter Bekannter Robert wieder getroffen. Robert hilft des Yachties und seine Frau bekocht gegen Bezahlung und das nahmen wir auch gerne an. Für 200 Rupien, ca. 15€ bekommt man Vorspeise (Salat), Hauptgericht (Fisch, Huhn, Rind oder Ziege) und Nachtisch (Obstsalat) – direkt aufs Schiff gebracht in Warmhaltestyropor. Sensationell gutes Essen für kleines Geld. 

Es wurde dann noch der Valle de Mai besucht (Eintritt 350 Rupien), wo die Coco de Mer wachsen, die größten Samen und die größten Kokosnüsse der Welt und wegen ihrer Form weltgekannt sind und originär nur auf dieser einen Insel zu Hause sind. Eine Busfahrt schlägt übrigens mit 5 Rupien (ca. 30 Cent) zu Buche, damit kann man so lange Fahren wie man möchte, so lange man im Bus bleibt – beim Umsteigen fallen wieder 5 Rupien an.  

Die Tauchflaschen konnte man bei Hawksbil Dive Center, direkt neben dem Büro von Dream Yacht Charter für 75 Rupien pro Flasche füllen lassen. 

Am Samstag ging es dann zum Tauchen an die Miniinsel St. Pierre, die der Cote Dor vorgelagert ist und diese Insel verspricht etwas Besonderes – Tauchen mit Haien. In den Höhlen der Insel verbringen die Haie ihren Schlaf und man kann sie gut beobachten – meistens Weißspitzenriffhaie – aber auch Zitronenhaie. 

Skippers Lieblingsinsel: Grande Seour

Übernachtet wurde dann auf Curieuse – und hier wartet natürlich wieder das nächste Hailight. Curieuse ist neben den guten Tauchplätzen dafür bekannt, dass auf dieser Insel die Seychellen Riesenschildkröten frei herumlaufen – es handelt sich um einen Nationalpark und außer 300 Riesenschildkröten und 5-10 Rangern gibt es auf der Insel niemanden. Der Eintritt beträgt 200 Rupien (15 EuR) pro Person (Kinder unter 12 Jahren sind frei). In der Zeit von 9-17 Uhr kann man dann die Insel bewandern und die Riesenschildkröten streicheln und füttern. Gleichzeitig gibt es hier eine Aufzuchtstation und man Schildkröten im Alter von 2 Monaten bis 90 Jahre besichtigen. 

Am nächsten Tag ging es dann auf die Ostseite von La Digue, um auch hier einen Tauchgang zu unternehmen. Mittlerweile schreiben wir schon Mo der 2. Woche und es steht ein Besuch von La Digue an. Der Hafen ist immer noch so abenteuerlich wie vor 10 Jahren. Man muss den Anker ausbringen und das Heck vom Boot mit einer Landleine festmachen. Glücklicherweise war uns hier Harry behilflich und Harry vermietet auch Fahrräder, was wir auch dankend im Nachgang annahmen. 

Die Insel ist wunderschön und klein (ca. 5 Kilometer lang) und verfügt quasi nur über eine Straße – Autos gibt es hier nur von den Hotels – ansonsten kann man sich hier Fahrräder mieten und das haben wir auch getan – für 150 Rupien, ca. 11 EuR Pro Tag bekommt  man hier Fahrräder gemietet und kann dann die Insel befahren, um u.a. den berühmten Strand Anse Dargent zu sehen, wo die Baccardi und Raffaello Werbung gedreht wurde. 

Darüber hinaus gibt es auch hier ein Naturschutzgebiet, freilaufende Riesenschildkröten und den Anbau von Gewürzen, u.a. Vanille und Zimt. Und die Verarbeitung von Kokosöl – und von allem haben wir dann auch reichlich eingekauft. 

Am Nikolaustag war dann etwas Konfusion angesagt. Zunächst lief alles wie geplant – wir fuhren zum Ave Maria Rock, um dort zu Tauchen, aber Wind und Welle nahmen zu,  so dass wir uns entschieden den Tauchgang abzubrechen. Stattdessen fuhren wir in die St. Anne Bay, um Wasser zu tanken. Die Zeit nutzen wir, um den Fond Ferdinand zu besuchen, welches die Crew von Boot 2 bereits in der letzten Woche getan hat. Ein Naturpark, der ebenso die Coco De Mer als Hailight ausstellt, darüber hinaus aber auch noch andere Pflanzen und auch Tiere. Diesen Park gibt es erst seit 5 Jahren und der Eintritt beträgt moderate 125 Rupien pro Person inkl. Führer. 

Zurück von dem Ausflug war es schon recht spät und die letzten Einkäufe wurden erledigt und so fuhren wir gegen 16.30 Uhr los, um die Nacht in der Anse Coco auf La Digue zu verbringen. Dort angekommen stellten wir fest, das Wind und Welle nicht im Einklang sind und im rechten Winkel zu einander laufen – dies hätte eine unruhige Nacht bedeutet – man hätte dies mit 2 Anker noch optimieren können aber schaukelig wäre es auf jeden Fall geworden – in der Zwischenzeit wurde es langsam dunkel und Nachtfahrten sind auf den Seychellen verboten. Die Idee war nun einen Ankerplatz auf der Westseite von La Digue noch in den letzten Sonnenstrahlen zu ergattern. So ging es Ankerauf und die Hebel der beiden Motoren waren auf Anschlag – auf der Westseite angekommen war natürlich kein Sonnenstrahl mehr vorhanden und im Dunkeln zu ankern erschien zu gefährlich so entschied Siggi wieder nach St. Anne in den Ausgangshafen zurückzufahren – mit der entsprechenden Navigationsbeleuchtung und in vollkommener Dunkelheit. Glücklicherweise waren die Tonnen beleuchtet und die Einfahrt in die Bucht gestaltete sich einfacher als gedacht – was natürlich auch von Vorteil war, dass wir die Bucht bereits bei Tage 2 mal angelaufen waren. Wir machten an einer Boje fest und hatten uns unser Ankerbier redlich verdient. 

Am Mi, 7.12., stand dann der Geburtstag des Skippers an und wie es sich gehört war das Boot sehr schön von Frau und Sohn geschmückt worden. Das schrie natürlich auch nach 2 besonderen Tauchgängen und so wurden bei ruhiger See (aber einsetzendem Regen) schöne Tauchgänge am Ave Maria Rock und am Nachmittag in der Ile Coco durchgeführt. Zwischenzeitlich wurden noch Grand Seour und Marianna und Felicite besucht, bei denen auch etwas Wind aufkam und man zwischenzeitlich tatsächlich mal etwas segeln konnte. Abends war dann ein Treffen in der St. Anne Bay mit der „Medoc“ vereinbart, welche wir tagsüber am Ave Maria Rock verloren hatten, um den Geburtstag gemeinsam zu feiern. Hierzu konnte Peter seine Cocktail Vorlieben ausleben, denn es gab Alkohol im Überfluss und auch der Magen kam nicht zu kurz – frisches Steak vom Grill mit verschiedenen Saucen, Kartoffeln, diverse Salate und als Nachtisch Kreppel und Brownies rundeten den kulinarischen Bereich ab – anschließend wurde dann noch bei Musik getanzt. 

Wirklich rundum gelungen und pünktlich zur Feier hörte auch der Regen auf (der allerdings mehr als gewollt war, denn er verschaffte kurzfristig etwas Abkühlung (Regenwasser hat nur ca. 30°C im Vergleich zur Luft von ca. 35°C). 

Am nächsten Tag ging es dann zur Lieblingsinsel des Skippers – Grande Seour – und hier speziell die Ostseite – aus meiner Sicht der schönste Strand der Welt – aber so kann ja jeder seine Vorlieben haben – denn auf den Seychellen gibt es wirklich für jeden einen Strand und zwar ohne Gäste. 

Seit Jahren hängt ein Foto dieser Insel als Fototapete (selbst gemacht) im Gäste/Spielzimmer des Skippers und wenn es draußen ungemütlich und kalt ist – kann man sich hier zumindest an dem Foto erwärmen. 

Es näherte sich der Freitag und an dem Stand die Überfahrt nach Mahe auf dem Programm, denn für alle außer Siggi, Marianna & Carchi endete der Urlaub am Samstag auf den Seychellen. Auf der Überfahrt wurde am Ennerdale Rock noch versucht das Wrack der Ennerdale zu finden – leider ohne Erfolg, was auch daran lag, dass zu viel Strömung herrschte. 

Ein weitere Tauchgang am Memolles Rock und dann ging es nach Mahe in den Industriehafen, um die Boote zu betanken. 

Michael selbst fuhr mit der „Medoc“ im Anschluss direkt in die Eden Island Marina, da sich sein Anker verbogen hatte und er die Gefahr nicht auf sich nehmen wollte, dass der Anker evtl. nicht halten würde. Die Teilnehmer der „Cielito“ verbrachten noch eine Nacht im St. Anne Nationalpark vor Mahe, wo auch noch kurzfristig getaucht wurde. 

Am Samstag Vormittag trafen sich dann beide Boote und alle Teilnehmer in der Eden Island Marina. Da die Flüge für alle erst am Abend ging, konnte noch die Hauptstadt Victoria ausgiebig besucht werden und noch einzelne Souvenirs erworben werden. Zudem wurden die Flaschen abgegeben, welche die Tauchbasis mit etwas Verspätung dann abgeholt hat. 

Siggis Familie, die dann im Anschluss noch eine Woche auf dem Boot dranhängten, stellten für den Tag das Boot zur Verfügung, um das Gepäck zu lagern und auch noch den ein oder anderen kühlen Drink aus der Boardbar zu sich zu nehmen. 

Dann war der Urlaub für einen Großteil beendet. Während Boris und Shanta noch 14 Tage in Uganda dran gehängt haben, um eine Gorilla-Watching-Tour zu unternehmen, flogen alle anderen nach Hause. 

Das man gar nicht weit gehen muss, um interessante Tiere zu entdecken zeigte Carchi, der direkt im Hafenbecken einen Adlerrochen fand. 

Ab Sonntag waren dann Siggi, Marianna und Carchi alleine auf der „Cielito“ unterwegs. Es wurde noch Resteinkäufe getätigt und dann ging es auch schon wieder los nach Praslin in die Baie Chevalier, dabei wurden auf der Überfahrt auch Delfine gesehen. Und am Abend fanden sich hunderte von Schiffshaltern ein, die mit Weetabix gefüttert wurden. 

Am nächsten Tag wurden die guten Bedingungen genutzt, um nach Aride zu segeln. Hier wurden beim Schnorcheln Schildkröten und Stechrochen gesichtet. Abends ging es dann zur Übernachtung in die Curieuse Bay. 

Da uns La Digue sehr gut gefallen hat sind wir am Dienstag früh aufgebrochen, um im Hafen von La Digue festzumachen und wieder half uns Harry das Boot zu vertauen, bzw. an Land festzumachen. Sehr souverän konnte Carchi in der Zwischenzeit den Anker bedienen – rauf und runter und natürlich inkl. Hahnepot. Er hat in den ersten 2 Wochen viel gelernt und dieses dann auch in der letzten Woche konsequent angewendet – neben dem Anker war er verantwortlich für das Ankerlicht, starten und Ausschalten des Motors. Und natürlich seine Lieblingsbeschäftigung Dinghi-fahren. Seine Freunde, die Fledermausfische, waren zwischenzeitlich nicht mehr seine Freunde, da sie ihm das eine oder andere Mal zu nahe kamen, und auch mir haben sie am großen Zeh gelutscht. Diese Fische waren aber auch immer hungrig – und haben alles vertilgt – außer ungekochten Reis. 

Wie in den Tagen zuvor war er eigentlich nicht aus dem Wasser zu bekommen – bewaffnet mit Maske und Schnorchel schaute er sich immer die Tiere rund um das Boot an – und lernte auch sich nach dem Ankern immer mal den Anker mit dem Schnorchel und Maske anzusehen. 

Aber zurück zu La Digue – auch hier haben wir natürlich von Harry wieder Fahrräder gemietet und die Insel befahren. An der Anse Dargeant gab es wieder Trinkkokosnüsse. 

Am nächsten Tag stand eine weitere neue Insel auf dem Programm, die bislang weder bei diesem Trip noch bei den 2 Trips zuvor bereist wurde – Fregate. 

Auch auf Fregate gibt es natürlich wunderschöne Traumstrände und das Schnorcheln war wunderschön und offenbarte wieder einen riesigen Rochen. 

Da der Ankerplatz zu offen war entschieden wir uns am Nachmittag die 20 Meilen bis Praslin auf uns zu nehmen und haben dann bei Round Island übernachtet und geankert. 

Am nächsten Tag ging es nochmal nach Grande Seour – diesmal wegen des Windes und der Wellen auf die Westseite. Diesmal waren auch viele Tagesausflugsboote hier und siehe da es kam wie es kommen mußte – bei einem kleineren Boot hielt der Anker nicht und das Boot krachte in die Backbordseite der „Cielito“ glücklicherweise ist kein Schaden entstanden – der Besitzer hatte an Land geschlafen und es erst gemerkt als es einen Lauten Krach an unserem Boot einschlug. Mit dem Dinghi eines Kollegen kam er angebraust, um sein Boot in Empfang zu nehmen. Dies hätte auch ins Auge gehen können – Glück gehabt. 

Wir fuhren dann nach St. Pierre aber auch hier kam die Welle aus einer ungünstigen Richtung, so dass wir die Bucht von Curieuse für den Abend aufsuchten. In Curieuse haben wir dann noch mal die Schildkröten besucht und Carchi durfte diese nochmal ausgiebig streicheln und füttern. 

Am nächsten Tag frischte es dann tatsächlich mal auf – 20 Knoten Wind – in Boen 25kn Wind – und geschätzte 2 Meter Welle verhalten uns zum einen zum Segeln und zum anderen Marianna zu einem Tag Seekrankheit. Carchi war begeistert und wollte immer schneller segeln. 

Beim Festmachen in der St. Anne Bay nahm der Wind glücklicherweise wieder etwas ab – denn wir waren zum Festmachen ja nur 2.5 Personen. Carchi am Anker, Siggi am Steuer, Marianna an den Fendern und Festmacherleinen. Das Manöver glückte souverän. 

Abends bestellten wir noch etwas in einem Take-Away und dann ging es am nächsten Morgen mit der Fähre nach Mahe (Kostenpunkt 800 Rupien pro Person, Kinder zahlen die Hälfte) – auch ein Erlebnis mit der Katamaran-Fähre mit 30 Knoten von Praslin nach Mahe in einer Stunde zu düsen. 

Dort brachten wir das Gepäck in der Segelbasis unter und verbrachten den Tag noch in Victoria, beim Essen und Souvenireinkauf. 

Abends wurde in der Eden Island Marina noch in der Brauerei das eine oder andere Bier getrunken bevor es dann mit dem Taxi zum Flughafen ging. 

MEILEN in 3 WochenTotal
Motor330
Segel50
Total380
zurückgelegte Meilen

Technisches Fazit: 

Zurückgelegt wurden in 2 Wochen 260 Meilen, in 3 Wochen 380 Meilen, Dieselverbrauch insgesamt 312 Liter, das entspricht einem Verbrauch von weniger als 2.5l/h pro Motor. 

Es wurden insgesamt 18 Inseln besucht. (Vermutlich habe ich aber auch die eine oder andere Vergessen, bzw. übersehen)

Nr.Inseln
1Mahe
2Praslin
3La Digue
4Ile Conception
5Ile Therese
6St. Anne
7Silhouette
8Cousin
9Cousine
10Grand Seour
11Petit Seour
12Marianne
13Felicite
14Curieuse
15Aride
16Fregate
17St. Pierre
18Ile Coco

Auf der „Cielito“ wurden 15 Tauchgänge durchgeführt. Anbei ein Auszug der gefahrenen Route gemäß den GPS Aufzeichnungen mit Navionics. 

Allgemeines Fazit: 

Die Seychellen sind das perfekte Urlaubsziel. Wer die Kombination Strand, Wasser, Sightseeing und evtl. auch noch Schnorcheln & Tauchen liebt wird kein besseres Ziel auf diesem Planeten finden. 

Dazu kommen noch nur 3 Stunden Zeitverschiebung und die Möglichkeit eines Erreichens per Direktflug ab Frankfurt mit Condor (Flugzeit 9h). 

Das Land ist sehr sauber, die Leute sehr nett. Es gibt keine Kriminalität und auch keine ansteckenden Krankheiten (z.B. Malaria etc) und giftige Tiere. 

Das Wetter ist super  und auch in der Regenzeit zu bereisen – theoretisch hatten wir diese im Nov/Dez. Regen gab es aber nur an 2 Tagen und mal in der Nacht – evtl. noch mal 3 Tropfen während des Tages. 

Das Preisniveau ist etwas höher als in Deutschland wenn man sich auf Lebensmittel bezieht. 

Die Infrastruktur sehr gut – Transfers sind möglich zu einen mit Taxis und Bussen, als auch über das Wasser mit Fähren, Flugzeugen oder Helikopter. 

Wer die Seychellen nicht kennt – ist immer auf der Suche nach dem optimalen Urlaubsziel – wer die Seychellen bereist hat – hat hinterher nur ein Problem, dass keine Steigerung mehr möglich ist. 

Das Land ist für Familien genauso wie für Singles geeignet. 

Vom Segeln her handelt es sich um ein Schwachwindgebiet, d.h. durchaus für Anfänger geeignet, allerdings sollte man Respekt vor den Korallenriffen und den Gezeiten haben, so dass in Summe das Gebiet eher für erfahrenere Segler geeignet ist. 

Aufgrund des Schwachwindes ist ein Motorkatamaran durchaus eine Überlegung wert.