Tauchsegeltrip der Segeltaucher auf den Seychellen vom 7.12.-23.12.2007

 
Es ging zum 1. mal auf die Seychellen – rückblickend betrachtet werden die Seychellen das meistbesuchte Ziel werden… Warum lest Ihr hier…..
Unsere Mahe 36.

Endlich hatte das Warten ein Ende und unser Trip konnte beginnen: Wir hatten auf den Seychellen eine Mahè 36 von Fountaine Pajot in der Eignerversion gechartert und wollten wie gewohnt die Inseln taucherisch und seglerisch erkunden. Der Katamaran hatte Platz für 4 Personen, was genau Aufging, da nur Siegfried, Marianna, Ludolf und Barbara an dem Trip teilnahmen. Während des 9- Stündigen Condor-Fluges von Frankfurt nach Mahè (Victoria) – passend zu unserem Boot – feierte Siegfried seinen 36sten Geburtstag und der leichte Genuss von Alkohol an Board liess alle etwas besser in einen leichten Schlaf fallen – so leicht wie es eben auf einem Economy Flug von Condor möglich ist. Doch Condor fliegen hat auch Vorteile: neben den 20kg Standardfreigepäck können Taucher noch 20 kg extra aufgeben. Dieses wurde von Ludolf und Barbara auch ausgiebig ausgenutzt, denn neben dem Tauchequipment mussten auch noch 20 Pfeifen pro Person und eine Hochseeangelausrüstung mitgenommen werden… So kamen schnell 75 kg Gepäck für 2 Personen zusammen…

Bootsübernahme

In Mahè angekommen wurde der Zoll äußerst langsam passiert – was aber Gelegenheit gab im Duty-Free Shop die erste Flasche Takamaka (Grün) zu kaufen (eine Empfehlung von Axel Luxenburger, welche wirklich gut war, denn dieser Kokusnuß Likör schmeckt echt super). Sofort ging es per Taxi zur Charterbasis. In dem kleinen Charterhafen lagen neben unserer Mahè 36 alle nur erdenklichen Katamarane von allen Herstellern – eine Art Super-Messe.

Der Clock Tower – Big Ben Kopie

Nachdem wir das Boot übernommen haben hat sich leider die Anlieferung der Tauchflaschen verspätet – dies gab aber genug Möglichkeit nochmals einkaufen zu gehen, welches nicht so einfach war, da am 8.12. ein Feiertag war und neben diversen Geschäften auch der Markt in Victoria geschlossen war. Trotzdem waren alle erdenklichen Güter erhältlich und nachdem die Flaschen angeliefert wurden haben wir direkt am Nachmittag des 8.12. noch abgelegt um eine vorgelagerte Insel zu erreichen: St. Anne auf 04° 36.817 S, 055° 30.22 E. Dort mussten 50€ Ankergebühr bezahlt werden. Dafür schwammen unter dem Boot aber alle erdenklichen Fische und auch eine Schildkröte. Während der kurzen Fahrt bemerkten wir, dass der Kühlschrank defekt ist. Nach einem Telefonat mit der Basis verabredeten wir, dass wir wie geplant nach Praslin weitersegeln werden und uns dort ein Techniker zur Verfügung gestellt wird. So ging es weiter in die St. Anne Bay auf Praslin 04° 20,644 S, 055° 46.035 E. Da das Gas aus dem Kühlschrank entwichen war dauerte die Reparatur länger als erwartet. Wir besuchten die Valle de May, wo diverseste Pflanzen zu finden sind u.a. aber auch die weltberühmte Coco de Mer. Unser Techniker war nach der Rückkehr endlich fertig – zum Glück sprach er auch etwas deutsch mit österreichischem Akzent.

Ludolf beim Angeln.

Es stellte sich

heraus, dass sein Vater Österreicher war.
In der St. Anne Bay ist noch Robert zu vermerken. Er fährt die dort liegenden Boote mit seinem Dinghi ab und fragt, ob er etwas einkaufen kann. Für uns stellte sich heraus, dass Robert alles besorgen kann. Neben den exotischsten Früchten auch das nur erdenklich einfachste. So bekamen wir neben Mangos, Bananen und Papayas auch frischen Fisch geliefert. Und: Eiscreme…. Der Kühlschrank funktionierte ja wieder. Ausserdem hat Robert auch gleich die Liegegebühr von 100 Rupien einkassiert. (aktueller Wechselkurs 1:11,8 ; bester Schwarzkurs 1:16). Wie sich später herausstellen sollte haben wir die Bucht noch 3-4 mal angelaufen und Robert ist immer für uns einkaufen gegangen. Als Belohnung bekam er neben Trinkgeld auch ein Funktionions-T-Shirt der Segeltaucher geschenkt.
Auf dem Weg zum ersten Tauchplatz haben wir dann unsere Paddel verloren – doch dank Barbara und ihren übersinnlichen Fähigkeiten oder auch nur dank ihres Blickes haben wir tatsächlich beide Paddel wieder gefunden….

Im Vallee de Mai

Weiter ging es nach Pointe Rouge auf Currieuse: 04° 16.750 S, 055° 44.674 E. Das Ankern mit dem Kat war dort verboten aber wir fuhren in unsere Übernachtungsbucht und nutzen unser Dinghi, um zum Tauchspot zu gelangen.
Die Flaschen habe wir dann immer auf Praslin bei den White-Tip Divers füllen lassen – dies war sehr günstig 100 Rupien für 4 Flaschen. Zudem lag die Tauchbasis sehr zentral und konnte mit unserem Dinghi leicht erreicht werden. Wie sich nämlich herausgestellt hat, hat nicht jede Insel und schon gar nicht jedes Hotel eine Tauchbasis. Letztendlich gibt es nur 2-3 Tauchbasen auf Mahè und 3 Tauchbasen auf Praslin. Diese decken quasi das ganze Gebiet ab, indem sie Gäste von den Hotels abholen. Dementsprechend haben wir unsere Routenplanung so angepasst, dass wir einmal täglich die Flaschen gefüllt haben.
Weiter ging es zur ‘Kleinen Schwester’ zum Tauchen 04° 17′ 070 S, 055° 51’313 E und zur ‘Großen Schwester’ zur Übernachtung 04° 17′ 459S, 055° 52’315 E. Die Bucht der „großen Schwester“ hat sich für mich als wahre Traumbucht dargestellt. Keine der anderen Inseln verkörpert die Seychellen aus meiner Sicht besser wie die ‘große Schwester’. Palmen, weißer Sandstrand und die obligatorischen Granitfelsen formen eine Landschaft, die atemberaubend ist.
Allgemein zum Tauchen ist zu sagen, das die Sichtweiten max. 15 betrugen, d.h. Es war sehr viel Plankton im Wasser und damit bestand natürlich die Möglichkeit Walhaie oder Mantas zu sehen. Leider haben wir keine gesehen, dafür aber sehr viele Adlerrochen, Schildkröten, Muränen und natürlich jede Menge Rifffische und alles was dort zu vermuten wäre, neben einigen riesigen Bumpheads. Die Wassertemperatur betrug durchgehend 27°C – 28°C so dass ein Shorty ausreichend war, wenn man keine Angst hatte mit Seeigeln zu kollidieren.

Skippers Lieblingsinsel: Grande Seour

Weiter ging es nach La Digue, wo neben dem berühmten ‘Bakardi-Strand’ natürlich auch die riesigen Landschildkröten besucht wurden.
Weitere Plätze, welche wir in den nächsten Tagen zum Tauchen oder Ankern angelaufen haben waren Marianne (musste natürlich sein) 04° 20’960 E, 055° 55’382 E und Booby Islet 04° 15′ 518S, 055° 40′ 505E sowie der Ave Maria Rock zwischen Praslin und La Digue 04° 19′ 101 Sm 055° 49’091 E.

Siggi unter Wasser

Auf dem Rückweg nach Mahè haben wir noch versucht das Wrack der Ennerdale zu finden, doch obwohl das Wrack in der Seekarte eingezeichnet ist hatten wir leider keine Möglichkeit dieses zu betauchen. Wir haben eine Stunde im Suchmuster gesucht, aber leider ohne Erfolg. Dies kann aber auch daran liegen, dass das GPS nicht 100% richtig gearbeitet hat, da der Empfänger zwischen den Steuerhebeln der Maschine befestigt war und leicht abgelenkt wurde. Dies konnten wir spätestens feststellen, als wir einmal gemäß Plotter/Karte über Land fuhren, das Boot sich aber definitiv noch im Wasser befunden hat (könnt ihr echt glauben…).
Den vorletzten Tag haben wir in Port Launay auf der Westseite von Mahè verbracht 04° 39′ 150 S, 055° 25′ 854E, eine wirklich schöne Bucht. Den letzten Tauchgang haben wir im Coral Garden gemacht auf 04° 35′ 466S, 055° 25′ 720E. Bevor wir nach Port Victoria fuhren, um das Boot zu betanken. Letztendlich haben wir dann doch 235 Seemeilen zusammengebracht.
Festzuhalten bleibt noch, dass Ludolf mit seiner Angelei sehr erfolgreich war und im Schnitt pro Tag einen Fisch aus dem Wasser zog, welcher meistens direkt zu Sashimi (roher Fisch) verarbeitet wurde. Neben Hornhecht, Bonito und Barakuda waren noch andere kleinere Fische an der Angel. Leider bissen die Fische immer zu, wenn ein Manöver im Gange war oder kurz bevor stand, so dass unsereins dies meistens alleine durchführen musste.
Die letzte Nacht verbrachten wir im Hotel „The Whart“ Hotel & Marina. (www.wharfseychelles.com). Ein wunderschönes Hotel im kolonialen Stil gehalten, direkt am Wasser mit Landungssteg und Moorings-Basis. Dort liess es sich aushalten und alle konnten sich von den positiven Strapazen erholen.
Ein genauer Bericht zum Segeln mit der Mahe36 wir zu einem späteren Zeitpunkt in einem Buch von mir erscheinen, in dem ich die Reviere und die verschiedenen Boote besprechen werde, speziell auch auf ihre Eignung als Tauchschiff.
Wer Segeln und Tauchen kombinieren möchte ist bei den Segeltauchern natürlich genau richtig und sollte mich ansprechen entweder unter www.segeltaucher.de oder aber info@segeltaucher.de

Riesenschildkröte
Schiffshalter an Tauchflasche.
Rotfeuerfisch
Chillen und warten auf den Flug.