Tauchsegeltörn Seychellen – Paradies reloaded – Teil I vom 4.3.-18.3.2022.

2022 ging es insgesamt 2x ins Paradies: Im März und im Dezember… Dies ist der Reisebericht Teil 1.
Lagoon 42 – Seychellen

Am Fr, 04.03.2022, ging es tatsächlich los auf die Seychellen – nachdem der Trip Aufgrund der Pandemie sowohl 2020 als auch 2021 ausgefallen und verschoben werden musste, war dies nun der 3. Anlauf und der klappte ganz hervorragend. 

Siggi – 3 x geimpft – erkrankte noch 14 Tage vorher an Corona, mehr oder weniger unbewusst, und so war der Skipper auch bis zur Abreise Top-Fit und viel besser – konnte als Genesener durchgehen. Denn vor die Einreise auf die Seychellen galt es einige Unterlagen bei der Gesundheitsbehörde der Seychellen einzureichen, die dann den Daumen gehoben oder gesenkt hat. Glücklicherweise war bei allen Teilnehmern der Daumen oben!

Bootsübernahme

Alle Teilnehmer, neben Siggi, Hans, Judith und Rainer als auch Jürgen und Petra hätte auch noch Rainer Krüger teilnehmen sollen, der allerdings krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste – so dass wir nur zu sechst auf unserem Boot waren, was natürlich sehr viel Platz und Raum bedeutete. 

Alle Teilnehmer waren auf die Condor gebucht – so dass wir uns quasi dauernd über den Weg liefen – beim Check-In, vorm Gate, im Flieger und natürlich auch bei der Landung um 5 Uhr morgens auf den Seychellen. Mit einem Großraumtaxi ging es dann in der Marina, die natürlich noch im Schlaf lag. Bis das erste Cafe öffnete dauerte es noch eine Weile – und so konnte man sich schon mal langsam an die Hitze gewöhnen und wer es noch nicht getan hatte – Klamotten wechseln. 

Beide Katamarane in der Bucht.
Die Crews beim Sundowner.

Ansonsten ist der 1. Tag immer der hecktischste Tag im ganzen Reiseverlauf: Die Anreise, das Warten auf das Boot und die Übernahme desselben, Einkäufe sind zu erledigen, die Anlieferung der Tauchflaschen etc. 

Der Einkauf war diesmal wieder eine Sache für sich – 4-6 Einkaufswagen sind der Standard und auch dies haben wir ohne Probleme geschafft – während man in Europa allerdings zwischen 500-700 EUR für den Ersteinkauf liegen lässt, waren es auf den Seychellen knapp 2.000 EUR. Selbst durch 6 Crewmitglieder noch eine ziemliche Summe….

Am Wasserfall.

Nachdem das Boot, eine Lagoon 42 namens „Manaha“ mit Watermaker  übernommen wurde, die Einkäufe verstaut waren und auch die Tauchflaschen befestigt waren und die Kabinen verteilt und das Gepäck verstaut waren ging es noch am Samstagnachmittag los, um schon nach ca. 30min den ersten Ankerplatz gefunden zu haben. Im Naturschutzgebiet von St. Anne. 

Direkt neben uns lag dann auch das Boot von Frankie – der privat selbst eine Crew zusammengestellt hat und mit dem sich unsere Wege immer wieder gekreuzt haben. 

Nicht sehr weit von uns lag auch die erste Megayacht eines russischen Oligarchen – mit Helikopter, Riesenrutsche und komplett beleuchtet. Von dieser Art Yachten werden uns auf der Tour noch mehrere Megayachten wie z.B. die „Nord“, gebaut von Lürssen in Bremen und in Besitz eines russischen Oligarchen, begegnen. 

Am ersten vollen Segeltaucher ging es rund um die Nordspitze von Mahe und geankert wurde in Port Launey – auch hier trafen wieder das Boot von Frankie. Dies wurde direkt genutzt, um ein Beach BBQ zu nutzen. Frisch gegrillten Fisch und Huhn – allerdings in der Dauerbeschallung von jugendlichen Seychellois aus Autoboxen – größer als das Auto selbst – waren dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. 

Riesenschildkröte auf Curieuse

Am nächsten Tag wurde gesegelt und am Ende Riss das Lazybag und das Segel lag sehr unaufgeräumt auf dem Dach. Jetzt musste der Vercharterer angerufen werden, der auch gleich für den nächsten Tag Hilfe angekündigt hat. Damit wurde auch gleich der Außenborder reklamiert, der auch nicht richtig lief. Die Hilfe war super und konnte in kurzer Zeit beide Probleme beheben. Die Zeit nutzten wir um den Wasserfall in Port Glaud zu besichtigen. Es gab 2 Wege: über die Straße und über einen Dschungel-Pfad – wir entschieden uns für den Dschungelweg und der hatte es in sich – Kraxelei war gefordert und am Ende kamen wir irgendwann zum Wasserfall, um auch hier ein schönes Bad zu nehmen. Den Rückweg gingen wir dann über den Weg auf der Straße, der natürlich auch sehr viel schneller war. 

Traumbucht

Nach der Reparatur ging es weiter in den Süden von Mahe in die Baie Lazare, wo auch auf dem Weg dorthin ein wunderschöner Tauchgang am „Stork Patch“ durchgeführt werden konnte mit Haien, Rochen und Fischschwärmen. 

Nachdem wir nun im Süden von Mahe angekommen waren wurde der Plan nach Silhouette zu segeln erstmal verworfen und um die Südspitze herum ging es dann nach Fregate Island. Eine wunderschöne Insel im Nirgendwo. Auch hier wurde natürlich wieder getaucht. 

Von Fregate Island ging es dann nach Praslin und hier in die Baie St. Anne. Hier ließen wir uns wie in der Vergangenheit auch von Robert bekochen – bzw. seiner Frau – man bestellt Fisch oder Huhn und erhält in Styropor Kisten aufs Schiff geliefert – Vorspeisen, Reis, Fisch und Huhn und einen Nachtisch aus frischen tropischen Früchten – und das für weniger als 15 EuR pro Person. Immer wieder gut. 

Am nächsten Tag gab es den ersten und einzigen Tropenschauer auf diesem Urlaub und das direkt mehrfach – es wurde nass und feucht. Und hier stand dann der Besuch von Nationalparks an – wer möchte entweder das Vallee de Mai oder aber Fond Ferdinand – als Highlight natürich die Coco de Mer. Und hier wurde es lustig – der Guide im Vallee de Mai hatte Jahrelang in Mörfelden-Walldorf gelebt und bei Rot-Weiss Walldorf Fussball gespielt – so klein ist die Welt….

Blick von La Digue auf Praslin

Den nächsten Abend verbrachten wir in der Bucht von Grand Seour – Westseite. 

Und dann ging es über die Ostseite von Grande Seour nach Currieuse um hier die Riesenschildkröten zu besuchen – eine Insel, die komplett unter Naturschutz steht und nur von Rangern bewohnt wird, die auf die Schildkröten aufpassen. 

Und schon stand auch wieder ein weiteres Highlight auf dem Programm – La Digue. Alleine das Anlegen ist schon Highlight mit Landleine in einem Hafen, der den Namen Hafen nicht verdient. 

Nun – hier trafen wir auch das Boot von Frankie wieder und mussten hier noch auf den Geburtstag von Gabriela anstoßen. Bevor wir uns Fahrräder liehen und um die Insel radelten. Eines der Highlights ist die Anse Source d’Argent – bessser bekannt als Baccardi Strand. Siggi hatte dies schon mehrfach gesehen und hatte einen anderen Anspruch – er wollte die Bergspitze mit dem Mountain-Bike erklimmen – den Nid D’Aigles mit nur 320 Höhenmetern – allerdings können die Seychellois nur gerade und hoch bauen – allerdings keine Serpentinen und gab es Steigungen von mehr als 30% – das Ende – die letzten 100 Höhenmeter waren nur noch zu Fuss zu erreichen – gemäß meiner Sportuhr gab es hier Steigungen von 45° – dies entspricht 95% Steigung ! Am Ende war die Aussicht aber die Leiden wert – nach einer Fotosession war es dann Zeit für den Rückweg und der war mind. So anstrengend wie der Aufstieg. 

Das Tagesende wurde bei einem BBQ am Strand erfolgreich zu Ende gebracht. 

Rauchseeschwalben
Geburtstagskuchen für Judith: Bestellt im Hilton von Silhouette.
Unter vollen Segeln – eher selten auf den Seychellen.

Am nächsten Tag ging es nach Marianne mit einem wunderschönen Tauchgang und der Übernachtung in der Grand Anse auf La Digue. 

Der schönste Tauchgang fand dann aber an der Südspitze von Felicite statt – neben Rochen, Haien und Schildkröten gab es Fischschwärme von Millionen von Fischen, welches ich so noch nicht erlebt habe. Übernachtet wurde dann an der Westseite von Currieuse. 

Der nächste Tag schrie dann wieder nach einem weiteren Highlight und der Besuch der Insel Cousin. Auch diese Insel ist reines Naturschutzgebiet und hier bekannt für diverse Vogelarten. Auch hier gingen wir an Land und schlossen uns einer Führung an und uns wurden diverseste Arten von Vögeln gezeigt – neben natürlich auch Riesenschildkröten. Und wenn man schon da ist, dann kann man auch gleich hier übernachten. 

Mittlerweile schrieben wir den 16.3. und dies war der Geburtstag von Judith. Den Geburtstag verbrachten wir auf Silhouette – einer Insel – als riesiges Naturschutzgebiet, für den man auch eine Sondergenehmigung benötigt. Allerdings gibt es auf der Insel ein Resort der Kette Hilton. Da wir die letzten Tage immer auf irgendwelchen Einsamen Inseln verbrachten gab es auch keine Möglichkeit etwas für den Geburtstag einzukaufen – was war also die Lösung?

Nun, zufällig verbrachte gerade eine Ex-Kollegin von Siggi ihren Urlaub im Hilton – Silhouette. Siggi schrieb sie an, ob sie nicht einen Kuchen organisieren könne – idealerweise Gluten-frei. Gesagt getan – es wurde organsiert und Siggi und Jürgen konnten den Kuchen in Empfang nehmen und mit dem Dinghi abholen. Zum Dank holten wir Jenny und Ihren Freund am nächsten Morgen ab und nahmen sie ein Stück mit dem Katamaran mit auf die andere Seite der Insel in die Grande Barbe. Dort konnten Sie noch etwas Schwimmen, Mittagessen und am Nachmittag wurden sie am Strand abgesetzt, um den 2-stündigen Fußmarsch zurück zum Resort zu absolvieren. Nochmals Danke. 

Im weiteren Verlauf wurde dann wieder nach Mahe gesegelt und in Port Launey übernachtet. 

Fisch unter Fischen….

Dann war es schon Freitag und der Tag hatte es in sich: Zunächst wurde ein Tauchgang an der Ile Conception gemacht. Dann ging es rüber zur Ile Therese zum Schnorcheln und Relaxen. In der Beau Vallon Bay haben wir dann die Flaschen und das Blei an der Tauchbasis Dive Sey zurückgegeben. 

Jetzt wollten wir noch das Boot betanken – hier mussten wir dann wieder in Hadoul Island tanken und hier blockierte ein Boot – quasi Stundenlang den Tankkai – die Crew hatte nicht genügend Bargeld dabei. Ja, daß muss man wissen – es gibt auch Geschäfte und Tankstellen, die keine Karte akzeptieren. 

Die Nacht verbrachten wir dann wieder in St. Anne und hier trafen wir auch wieder auf das Boot von Frankie und feierten noch etwas den Abschluss der Reise. 

Am nächsten Morgen ging es dann wieder in den Hafen der Eden Island Marina, um das Boot abzugeben – allerdings hatten wir noch den ganzen Tag vor uns und so stellten wir das Gepäck ab und fuhren mit dem Bus in die Hauptstadt Victoria, um noch etwas zu shoppen. Und auch die Busfahrt in indischen Tata Bussen ist immer ein Erlebnis. 

Am Abend stand dann der Rückflug an und Condor meldete, dass Condor nicht fliegt – stattdessen hatte man wohl ein Flugzeug von Wamos Air gemietet. Nun fairerweise muss man sagen, dass das Flugzeug besser war als alles was ich bislang von Condor gesehen habe. 

Am frühen Sonntagmorgen in Frankfurt gelandet ging ein wunderschöner Urlaub zu Ende. Aber ich kann nur sagen – Seychellen – ich komme wieder…

Insgesamt wurden 252 Seemeilen in 2 Wochen zurückgelegt, davon 40 Seemeilen unter Segel. 

MEILEN1. Woche2. WocheTotal
Motor100112212
Segel202040
Total120132252
Die Crews beider Boote.