DAS Experiment ! oder was ist eine Mirte ?
Der diesjährige Tauchsegeltrip führte uns genau wie im letzten Jahr in das Toskanische Archipel und ins Tyrrhenische Meer. Dabei ging es von Castiglioncello in der Nähe von Pisa los – aber der Reihe nach, denn bevor es los ging – hatte Neptun noch eine Menge Schweiß zu verteilen. Siggi, Gerard und Adde waren hierzu im neuen (gebrauchten) Vereinsbus unterwegs – einem Fiat Scudo. Dieser transportierte neben 2 Kompressoren inkl. 4 Motoren, 6 Tauchflaschen, 50 kg Blei auch die Tauchtaschen der Teilnehmer, Anfangsverpflegung, 20 Liter französischen Wein, 50 Liter Wasser und 30 Liter Bier. Darüber hinaus für unsere 2 Babys an Board jede Menge Windeln, Milch, Gläschen und einen Kinderwagen. Freitag Nachmittag ging es mit dem Bus los – Ziel war der Norden Italiens, um dort in der Nähe von Mailand zu übernachten – Hierzu hatte Dorian ein 4* Hotel in Saronno (ja, dort wird der Amaretto hergestellt) ausgemacht – für 100 EUR für 3 Personen inkl. Frühstück. Am nächsten Morgen konnten die 3 dann halbwegs ausgeschlafen die restlichen 400km in Richtung Hafen antreten. Alle anderen Teilnehmer waren für den Flug Frankfurt – Florenz gebucht, samt eines Transfer zum Hafen. Aber hier Begann das ganze Übel – die anderen 7 Teilnehmer: Jean-Pierre, Marianna, Alex (Carchi), Sarah, Emma, Thomas und Diana landeten wegen Nebels in Florenz in Pisa – so weit so gut – liegt Pisa doch viel näher am Meer – aber der Transferbus wartete in Florenz. Nun nach Florenz wollte nun wirklich niemand mehr zurück und so buchte man kurzfristig 2 Taxis. Der Fahrer in Florenz bestand aber auf seine Bezahlung und so fielen am Ende Kosten für 3 Taxis an – ein Ärger, der zu Diskussionen während der ganzen Reise anhielt – Fazit – es werden keine Transfers mehr vorreserviert – damit ist man einfach Flexibler. Damit war jedoch beim Check-In an Board der Yacht die Stimmung ziemlich vergiftet, da der Basisleiter auf dem Geld bestand und niemand der Mitfahrer bereit war für die Kosten aufzukommen.
Bootsübernahme
Schließlich konnten wir am Samstag gegen 17 Uhr an Board unserer Lagoon 450 – schnell wurden die Kabinen bezogen und die letzten Einkäufe getätigt – Dank eines Busses vor Ort kein größeres Problem. Dieser Kat stellte das bislang luxuriöseste Boot dar – Neben einem Generator waren auch Klimaanlage (und damit auch Heizung) an Board, als auch Mikrowelle und ein Fernseher mit DVD Spiele (welcher aber nicht benutzt wurde). Zudem elektrische WCs (doch dazu später mehr).
Am Sonntag stand dann der erste Törn an von Castiglioncello nach Elba ins wunderschöne Marciana Marina. Es lagen 38 Seemeilen vor uns bei wunderschönem Wetter und wenig Wind. Und dies war nun Teil 1 des Experiments wie würden unsere Babys damit klar kommen – Stichwort Seekrankheit ? Alex 13 Monate alt und Emma 21 Monate alt ? Um es vorwegzunehmen – sehr gut. Emma wurde zwar am ersten Tag Seekrank und hatte ärgste Befürchtungen bei Skipper (Siggi) und Co-Skipper (Thomas) ausgelöst, aber offensichtlich war dies nur der Gewöhnung geschuldet und im Nachfolgenden gab es keine Probleme. Alex – als Sohn des Skippers – ist er natürlich mit dem Anti-Seekrankheits-Gen ausgestattet. Extra für die Kleinen wurde ein Relingsnetz ausgeliehen, um möglichst zu vermeiden, dass beide unbeabsichtigt über Board gehen. In Marciana Marina angekommen ankerten wir im vorgelagerten Hafen und machten einen ersten Check-Dive unter Zu-Hilfenahme des Dinghis – welches excellent war und mit Hartboden und 20 PS ausgestattet war – Messungen mit GPS ergaben einen Top-Speed von 22 Knoten – nicht schlecht – und Gleitfahrt war selbst mit 4 Personen noch möglich.
Am Montag stand die Betauchung des „Wracks von Pomonte“ bevor. Dieses schöne Wrack liegt auf nur 10-12 Meter Wassertiefe und ist auch ideal für Anfänger zu Betauchen. Hier konnten wir uns viel Zeit lassen, da für den Abend der Nachtsegeltrip vorgesehen war. Abends gegen 17 Uhr ging es los, um die 80 Seemeilen in Richtung Porto Vecchio auf Korsika in Angriff zu nehmen. Mit einer Maschine und 5,5 Kn ging es durch die Nacht, welche trocken und warm war, allerdings ziemlich dunkel, da wir kurz vor Neumond standen. Gelegentlich kamen die Sterne durch und schafften eine mystische Atmosphäre.
Gegen 9 Uhr morgens kamen wir in der Nähe von Porto Vecchio an und blieben bei stärkeren Winden zunächst in der Bucht von Baie de San Ciprianu liegen, um uns alle von der Nachtfahrt zu erholen und etwas auszuschlafen. Gegen Mittag liefen wir in den Hafen ein. Obwohl es im Fjörd sehr windig war (25kn Wind) war der Hafen sehr geschützt und die Luft stand dort nahezu. 110 EUR weniger und wir hatten unseren Liegeplatz bezahlt. Zugleich nutzen wir die Zeit für eine Begehung der Altstadt auf dem Hügel, wo wir am Abend auch zusammen in einem urigen Pub gegessen haben.
Am nächsten Tag ging es in Richtung Südspitze und wir hatten als Ziel die Buch Rondinara, welche als Highlight ausgewiesen ist. Allerdings hatte auch eine Regatta dieses Ziel ausgewählt und so lagen neben uns noch ca. 15 andere Boote – doch bis es so weit kam hatten wir noch einiges an Segelarbeit zu verrichten, denn ein ordentlicher Mistral heizte uns gut ein – mit 42kn Wind in der Spitze (9 Beaufort) kamen wir im 3. Reff ordentlich voran – zum Glück gab es nur kleine Wellen und so ließ es sich gut Segeln. Mit den Regatta-Booten hatten wir unseren Spaß und waren auch nicht die letzten in der Bucht…. Das letzte Boot kam mit zerrissener Genau an – ein Zeichen, dass es doch etwas windiger war.
Vor Rondinara lag noch ein Tauchziel im offenen Wasser, welches wir am Vortag Aufgrund des Windes nicht betauchen konnten – jetzt war das Wetter aber Tauchfreundlicher und wir konnten das Seezeichen bei Haut Fond Du Toro betauchen, eine Südkardinal-Tonne, welche auf eine Untiefe hinweist. Wie geschaffen für einen guten Tauchgang. Und so war es dann auch – unglaubliche Strömung trieben die erste Gruppe über den eigentlichen Tauchplatz hinweg. Die zweite Gruppe hatte es etwas einfacher und bekam echte Fischsuppe zu Gesicht – mit Zackenbarschen und einem Thunfisch.
Von Rondinara segelten wir weiter auf die Lavezzis, um dort unseren zweiten Tauchgang des Tages zu machen. Und dieser war auch sehr schön und Fischreich.
Von den Lavezzis ging es ins wunderschöne Bonifacio, wo wir auch die teuersten Liegegebühren zu entrichten hatten – welche mit 150 € in etwa so hoch ausgefallen sind, wie der Felsen aus Kalkstein, auf dem Stadt und die Festung gebaut ist. Unser Abendessen nahmen wir beim Doppelgänger von Adde ein (wie im letzten Jahr) – und Thomas bezahlte hier für ein Bier sagenhafte 8,50 € – Pastisse kostete nur 2 € !
Hier haben wir zur Zwischenabrechnung auch noch unser Boot vollgetankt – und sage und schreibe 200 Liter – was aber vermutlich daran lag, dass das Boot nicht ganz voll übergeben wurde (obwohl die Anzeigen voll angezeigt haben).
Am nächsten Morgen reiste Adde bereits ab, denn er wollte am Samstag an einer Hochzeit teilnehmen, so dass er von Bonifacio die Fähre nach Sardinien (Santa Teresa de Gallura) nahm und von dort den Bus in Richtung Alghero, wo sein Flieger in Richtung Frankfurt ging.
Alle anderen machten sich auf ins Maddalena Archipel nach Sardinien, wo wir als einziges Boot in der Bucht von Budelli übernachteten und dort auch einen Tauchgang machten.
Am nächsten Morgen segelten wir nach La Maddalena der Hauptinsel des Archipels – dort sollte der Crewwechsel stattfinden. Jean-Pierre ging von Board (mit Abflug aus Olbia) und die Dorian Family bestehend aus Dorian, Eva und Tea kamen an Board. Beide begegneten sich sogar noch im Fährhafen von Palau – Jean-Pierre verließ die Fähre – Die Dorians gingen gerade drauf.
Nachdem die Sicherheitseinweisung vorgenommen wurde ging es zum Abendessen. Neben der Bezahlung des Liegeplatzes (dieser kostete nur 39 EuR), wurde auch noch die Genehmigung für das Naturschutzgebiet inkl. Tauchgängen besorgt, welche mit 60 EuR zu Buche schlug.
Negativ anzumerken und für einige in undankbarer Erinnerung wird die Verstopfung von 2 Toiletten bleiben: Während zunächst die Toilette von Gerard den Geist aufgab und er zusammen mit Thomas das Problem beseitigte indem sie zusammen die Rohre ausbauten und reinigten, um eine Membrane zu reinigen, damit alles wieder funktionierte – stellte sich das gleiche Problem bei Siggi & Marianna. Marianna nahm sich der Sache mit starker Unterstützung von Thomas an. Während bei dem Versuch den Schlauch zu reinigen dieser über Board ging, kam auch noch Siggi zu einem Apnoe-Tauchgang im Hafenbecken von La Maddalena.
Immerhin funktionierten die Toiletten anschließend wie neu. Dies ist offensichtlich ein generelles Problem, wenn man ein Boot gegen Ende der Saison mietet, da erst im
Winter eine Generalüberholung stattfindet. Danach ging es wieder weiter….
Im Maddalena Archipel haben wir einen gemütlichen Tauchgang am Cala d. Porco gemacht – bei besten Wetterbedingungen.
Bevor wir das Maddalena Archipel verlassen haben machten wir noch einen Tauchgang am Seezeichen Secca di Monaco – welches auf eine Untiefe von 8m hinweist. Ideal zum Tauchen, denn an allen Seiten fallen die Steine bis mind. 30m ab. Und hier gab es auch sehr viel Fisch, Zackenbarsche und Muränen in allen Größen und Farben – und wenn man sie lang genug geärgert hat auch freischwimmend im Wasser.
Da wir uns eine Nachtfahrt ersparen wollten (da Starkwind vorhergesagt wurde), haben wir die Rückfahrt in mehrere Etappen eingeteilt. Erstes Ziel war der Hafen von Solenzara – tagsüber sollte der Wind kein größeres Problem darstellen und wir hatten ihn tatsächlich mal aus der richtigen Richtung. Bei Halbwindkurs und in der Spitze 38kn Wind (8 Bft.) rauschten wir teilweise mit mehr als 10 Knoten in Richtung Zielhafen. Obwohl die Wellen verhältnismäßig klein waren, hatten vereinzelte Crewmitglieder mit Seekrankheit zu kämpfen (nein, Marianna war es diesmal nicht – ihr ging es an einem Tag zwar auch nicht so gut, aber sie litt nicht, wie bei den vergangenen Touren ständig unter Seekrankheit – wie auch immer Marianna ging es erstaunlich gut auf diesem Trip).
Der Hafen war preislich in der Mitte angesiedelt und knöpfte uns nur 90 EUR ab.
Letztes Ziel in Korsika war der Hafen von Campoloro – von hier sind es dann nur noch 35 Seemeilen bis nach Elba. Der Hafen war nicht sonderlich schön, dafür war es der günstigste auf Korsika mit 65 EUR. Direkt neben dem Hafen war auf der Seekarte ein Wrack eingezeichnet. Dieses galt es beim nächsten Tauchgang zu suchen. Da es schon relativ spät war und alle Tauchen gehen wollten bestand der Verschlag darin, von Land aus Tauchen zu gehen. So zogen wir unsere Tauchausrüstungen an, gingen über die Pier, bis wir am Sandstrand ankamen, um dann von dort die Suche fortzusetzen. Der Landweg mit der Ausrüstung entsprach ungefähr dem Laufweg in Kelsterbach, um ein ungefähre Vorstellung zu haben. 4 Taucher machten sich nun auf der Suche nach dem Wrack plus Dorian, der als Schnorchler von oben agierte. Da das Wrack nicht näher beschrieben war, war die Suche sehr schwierig, denn wir wussten nicht, was es zu suchen galt ? Ein Boot ? Ein Flugzeug ? Wenn ja wie groß ? Wie alt ? Was ist noch erhalten vom Wrack? Aus dem Sand ragten einige bewachsende Hügel auf. Evtl. lag das Wrack darin versteckt. Wir fanden auf jeden Fall nichts, was einem Wrack ähnlich war und brachen den Tauchgang nach 40min ab. Für einige war es der erste Tauchgang vom Strand aus – insofern haben sie auch hier wieder etwas dazugelernt.
Insgesamt haben sich unsere 2 Kompressoren mit den insgesamt 4 Antriebeinheiten sehr bewährt. Über den Generator haben wir den einen Kompressor mit Elektroantrieb betrieben, während wir bei Bedarf, d.h. wenn mehr als 3 Flaschen zu füllen waren noch den 2. Kompressor mit Benzinantrieb angeworfen haben (beide Elektromotoren hat der Generator nicht verkraftet, was aber überhaupt kein Problem war – primäre Fülleinheit war elektrisch per Generator, im Bedarf wurde ein Benzinkompressor hinzugeschaltet). Sowohl Backboard als auch Steuerboard waren jeweils ein Kompressor montiert und 3 Flaschen an der Reling. Diese standen damit zu keiner Zeit im Weg und das Gewicht als auch die Ausrüstung waren optimal verteilt. Somit hat sich die Lagoon 450 als ideales Tauchboot erwiesen. Die Lagoon 450 wird vermutlich nicht das letzte Mal Ziel unserer Begierde gewesen sein.
Nachdem wir Marciana Marina verlassen haben gingen wir an der westlichen Einfahrt, nur ca. 750m vom Hafen entfernt Tauchen – dort ragen 2 Nasen aus dem Felsen, welchen an einem Drop-Off bis auf 50m abfallen. Hier gab es einiges zu sehen, neben Seesternen und den üblichen Barschen auch Anemonen, die in einem interessanten Lila-Blau schimmerten. Doch dann ging es weiter. Ziel des vorletzten Abends war Porto-Ferraio, wo neben einer Besichtigung der Stadt auch unsere langjährig genutzte Pizzeria angesteuert wurde, wo es neben Pizza natürlich auch frischen Fisch zu genießen gab. Der Wind frischte etwas auf, so dass es sich auch für den relativ kurzen Schlag von 10-12 Seemeilen lohnte die Segel zu hissen und so segelten wir in die Bucht von Porto-Ferraio, wo wir wie üblich in der Bucht geankert haben, um dann mit dem Dinghi sowohl die Stadt, als auch die Pizzeria zu besuchen – bei anfänglich leichter Welle in der Bucht – holte sich jeder einen nasses Hinterteil ab, welches aber in der Sonne schnell trocknete.
Am nächsten Tag stand dann die Überfahrt nach Castiglioncello an. Doch zuvor wurde noch ein Tauchgang vor der Bucht von Porto-Ferraio gemacht, am mit einem Leuchtfeuer belegten Felsen Scoglietto. Dort erwartete uns neben Fischsuppe auch ein Schwarm Barrakudas. Ein sehr guter Abschluss. Die Überfahrt wurde dann unter Motor durchgeführt, denn es lagen nur 1 Bft. an. Und das Meer praktisch Wellenlos und in öliger Konsistenz.
Getankt wurden dann noch 100 Liter Diesel – d.h. insgesamt ca. 300 Liter Dieselverbrauch in 2 Wochen inkl. Generator, bevor das Boot dann final im Hafen festgemacht wurde.
Das Boot wurde am Freitag zurückgegeben und es wurde alles auf kleinste Untersucht und gecheckt. Aber es wurde nichts Gravierendes festgestellt und so bekamen wir, wie auch schon immer in der Vergangenheit und Kaution zurück.
Die Rückfahrt und Rückflug gestalteten sich ganz unterschiedlich. Während die Dorian-Family sich einen Mietwagen nahm, um noch eine Woche in der Toskana zu verbringen, flogen Marianna, Alex, Diana, Sarah, Thomas und Emma von Florenz ! nach Frankfurt (1 Taxi kostete 150 €).
Siggi und Gerard setzen Dorian in Pisa aus, wo dieser seinen Mitwagen übernahm, Marianna und Alex wurden in Florenz am Flughafen ausgesetzt. Gerard und Siggi selber hatten als Ziel die Verzasca im Tessin am Lago Maggiore ausgemacht – nicht nur, dass Sie dort übernachten wollten, sondern es sollten noch 2 Flusstauchgänge gemacht werden. Hierzu hatten sie extra noch dicke Anzüge eingepackt. Und so kam es auch. Diesmal wurde nicht im Hotel Pizzo Vogorno eingecheckt, sondern es wurde die Pizzeria / Hotel an der Posse in Lavertezzo ausgemacht. Dies hat den Vorteil, dass dort direkt 2 Tauchplätze direkt vor der Haustür liegen (Posse 1 und Posse 2) und ein Kompressor ist auch vorhanden.
Gegen 16 Uhr angekommen wurde noch kurz eine Pizza verdrückt und anschließend ein Tauchgang am Platz Posse 1 vorgenommen. Leider war die Sonne schon im Tal verschwunden –aber die Sicht war trotzdem atemberaubend und die Wassertemperatur mit 10°C nicht so kalt wie erwartet. Am nächsten Morgen wurde nach dem Frühstück noch ein Tauchgang an der Posse 2 gemacht, obwohl die Sonne noch nicht im Tal war – aber wir hatten noch 575km vor uns. Dann ging es gegen 11 Uhr los. Ein erster Stopp wurde nach dem Gotthard Tunnel auf der Raststätte gemacht, wo ein Markt für Käse- und Wurst stattfand und wo der von Evelyn bestellte Käse (Rohmilchkäse) eingesammelt wurde. Gegen 18 Uhr waren wir wieder an der Tauchbasis, wo schon Thomas und Diana warteten, um ihre Taschen in Empfang zu nehmen.
Damit war der Trip nun wirklich beendet.
Wie immer hatten wir im Oktober ein super Zeitfenster erwischt – wir hatten fast durchgehend Sonne (bis auf einen Tag, der bewölkt war und ca. 30min. Regen). Der Wind war quasi nicht vorhanden, bis auf 2 Tagen, an denen wir sehr gut und weit gesegelt sind.
Ein Experiment auch – wir schlagen sich 2 Babys (Kleinkinder) an Board und vor allem, wie würden die Unbeteiligten auf die Kleinkinder reagieren ?
Nun – wir werden sehen, ob die „Unbeteiligten“ im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.
Insgesamt verlief das Experiment aber erfolgreich, was aber auch daran lag, das zum einen niemand krank wurde, niemand über Board ging – und alle viel Rücksicht genommen haben.
Doch wie waren die Aufgaben verteilt:
Die Kompressorfüllungen waren fest in französischer Hand: Während Jean-Pierre in der 1. Woche für die gute Luft in den Flaschen sorgte, übernahm dies Gerard von seinem Landsmann in der 2. Woche.
Diana war das einzige noch verbliebene „Fendergirl“ und stieg in der Hierarchie auf bis zum Mooring-Girl, wessen Rolle sie bis auf eigene Blut verteidigte.
Adde konnte neue Seiten von sich zeigen und stieg vom Bootsjungen zum Smutje auf – nebenbei lernte er alle Busverbindungen Sardiniens auswendig. Adde wurde perfekt von Dorian abgelöst – der aus jedem Rest an Board immer etwas Kulinarisches zauberte.
Die ehemaligen „Fendergirls“ Sarah, Marianna & Eva kümmerten sich im wesentlich um Ihre Kinder und dann um sich selbst und waren sich für keine Tätigkeit in der Kombüse zu schade. Wobei es mehr als verwunderlich ist, dass Marianna nicht Seekrank wurde.
Den Piloten und Kapitänen Siggi & Thomas bleibt die Servierung einer Hauptmahlzeit auf der Flybridge im Bikini in Erinnerung….
Tea kümmerte sich rührend um die beiden Kleinen. Und die beiden Kleinen ? Nun sie mochten sich und krazten sich. Während Emma Carchi anfangs kratze, konnte er sich gegen Ende des Trips schon zur Wehr setzen. Nichts desto trotz rief Emma am Morgen immer Carchi zuerst und kam des Öfteren auch mal in seiner Kabine vorbei. Carchi selbst war am Anfang noch sehr irritiert und konnte sich dann aber auf den Gesang der Sirene nach Odysseusscher Deutung einlassen. Immerhin lernte er ein neues Wort und neben Mamma und gelegentlich Pappa hatte er nun Emma parat.
Blieben noch die beiden Skipper – die Ihre Aufgabe ordnungsgemäß erledigten. Niemand ging ungewollt über Board und zu alles Punkten wurden die richtigen Entscheidungen getroffen.
Und dann war da noch die Mirte…. Mirte ? Eine Frau ? Ein Ort ? Nein, ein Getränk.
Ja – irgendwann kam entweder Dorian oder Gerard auf die Idee, dass Mirto eine Spezialität in Italien ist. Und so wurde dieses medizinische Heilbad, welches sich super in jeder Therme macht und in der Sauna als Aufguss zu gebrauchen ist – in größten Mengen an Board verzehrt – als Spirituose oder auch als Likor – Aus Italien – oder auch aus Frankreich – je nach dem wo wir uns gerade befunden haben. Sollte dieser Saft über eine Heilkraft verfügen, dürften die Benutzer dieses Getränks zumindest in den nächsten 12 Monaten nicht mehr erkranken.
Und dann war da ja noch unser Boardgrill – extra in Frankreich auf der Katamaran Messe in Lorient aus deutscher Produktion erworben erfüllte er seinen Zweck besser als erwartet – nicht nur, dass 10 Personen ohne Probleme gesättigt werden konnten – dadurch dass er nicht warm wird und die Kohle abgekapselt ist und nicht austreten kann – ist dies der ideale Segelgrill. Wenn da nicht die Anekdote in Marciana Mariana gewesen wäre – bei der die Teile über Board zur Reinigung gehängt wurden und ein Teil ins Hafenbecken gefallen ist, nachdem die Mirte bereits ihre Runde gedreht hatte. Dennoch machten sich Dorian und Thomas auf, das verloren gegangene Teil zu finden. Und es gelang mit mathematischem Geschick unter Anwendung diverser mathematischer Gesetze und der Verwendung des Bootes an der Ankerleine als Zirkel wurde das kleine Kohleteil tatsächlich wieder gefunden und wartet auf seinen nächsten Einsatz an Board.
Als Fazit und Verbesserungsvorschlag bleibt:
- Vor Törnbeginn eine feste Rollenzuweisung an einzelne Personen, damit diese eine Aufgabe haben und diese Ausfüllen können. – Kein Problem – in der 2. Woche wurde dies bereits praktiziert und wird für den nächsten Trip fest aufgenommen.