Tauchsegeltrip Ionisches Meer – Griechenland – 19.09.2020-17.10.2020 – Lagoon 42

2020 startete Corona und es war überhaupt nicht absehbar, ob überhaupt ein Urlaub stattfinden konnte. Immerhin dieser hat trotz aller Widrigkeiten stattgefunden und war super – wenngleich ein Medicane die Einwohner des Ionischen Meers zusätzlich drangsalierte. Aber liest einfach mehr….
Regenbogen nach einem Starkregen

Das war er also – der 1. Ausflug der 2020 tatsächlich stattfinden sollte – Corona hatte es zu verantworten. Was war nicht alles bereits 2020 ausgefallen: Tauchsegeltrip im April in Südfrankreich, Tauchausflug zur „Jura“ im Bodensee, Segeltrip auf Kuba, Tauchtrip an die Costa Brava und selbst unser Zelten am Erlichsee konnte und durfte nicht stattfinden. Und jetzt – ausgerechnet Griechenland – sollte klappen. Mit Einschränkungen – aber immerhin. Montenegro und Albanien – die das eigentliche Ziel des 2. Abschnitts darstellen sollten wurden gestrichen – denn diese waren als Risikogebiete klassifiziert und damit konnte auch kein Treffen mit dem 2. Boot gesteuert von Michael ausgehend von Kroatien nach Montenegro stattfinden. Aber das ionische Meer ist groß genug – als dass es genug Spots für 4 Wochen bieten würde. 

Und so starteten Siggi und Ralf am Donnerstag mit dem Vereinsbus, der wie immer Flaschen, Kompressor, Tauchtaschen und u.a. 2 Grills enthielt in Richtung Ancona, von wo die Fähre nach Igoumenitsa genommen wurde. Wie immer gab es einen Zwischenstopp in Saronno nähe Mailand – hier wurde in einer Pizzeria eine Original-Pizza su dem Holzofen gegessen (siehe Rückfahrt),  übernachtet nach 600km und am nächsten Morgen gefrühstückt und so vielen die restlichen 450km bis Ancona zur Fähre kaum ins Gewicht. In Ancona hatten wir nach Beendigung der Formalitäten noch genug Zeit die Stadt zu besichtigen und ein echtes „Gelati“ zu uns zu nehmen. Um 17 Uhr startete dann die Beladung der Fähre – ein Koloss – 225m lang – nach 100 LKWs hörte ich auf zu zählen und der Bauch des Riesen war immer noch nicht voll und die Fähre weiterhin gefräßig. Irgendwann waren wir dran und landeten im 7. CarDeck – nicht allzu weit von unserer Kabine im 8. Deck. Danach hatten wir dann Zeit die Fähre zu erkunden und Abend zu Essen bevor es dann zur Nachtruhe ging. 

Bootsübernahme

Für Freitagabend war ein „Medicane“ angekündigt – ein Hurricane im Mittelmeer – zum Glück betraf er aber nicht unsere Fährroute – allerdings werden wir davon noch im weiteren Verlauf des Ausflugs hören, denn einige Inseln, die wir besuchten und besuchen wollten kamen nicht so glimpflich davon. 

Am nächsten Morgen landeten wir dann in Igoumenitsa und Ralf wollte noch eine Bäckerei aufsuchen, die er aus vorherigen Urlauben kannte. Gesagt getan – lecker gefrühstückt und auch gleich 5 Brote für das Boot eingekauft. Uns blieben dann noch 110km Fahrt bis Lefkas – also ca. 1.5 Stunden. 

Ich der Zwischenzeit waren die restlichen Mitsegler bereits per Flieger in Lefkas eingetroffen: Adde, Boris, Shanta, Marion und Stefan warteten an der Segelbasis auf uns. Der nötige Papierkram für das Boot, eine Lagoon 42 – ein Katamaran mit allen erdenklichen Extras, wie z.B. Generator, Klimaanlage und ganz wichtig Watermaker, womit wir unser eigenes Duschwasser erzeugen konnten, war schnell erledigt und das Boot auch schnell einsatzbereit und gereinigt von der Basis. 

Kanal von Lefkas.
Gaios auf Paxos.

Jetzt stand der Einkauf auf dem Programm – glücklicherweise hatten wir ja den Bus vor Ort und so luden wir zunächst die Sachen aus und gingen zum nächsten Lidl einkaufen – 6 Einkaufswagen – das meiste davon Getränke – sollte für 4 Wochen reichen. Nirgendwo anders hatten wir schließlich unseren Bus wieder zur Verfügung. Allerdings lag unser Boot am äußersten Ende des Piers – mit dem Bus nicht zu erreichen und mit einem Einkaufswagen nicht zu bewerkstelligen. Wie beschlossen das Dinghi (Schlauchboot mit Außenborder) zum Einsatz zu bringen und dies war zwar nicht einfach – aber einfacher.  Gegen 20 Uhr war unser Cat beladen und es ging zum Abendessen in die Stadt – die sehr gut besucht war – hier spürte man nichts von Corona – mit Ausnahme der getragenen Gesichtsmasken. Es scheint, als ob die ganze Welt Urlaub in Griechenland machte.  

Als Auflage bzgl. Corona in Griechenland war es bei der Crew täglich das Fieber zu messen und dies zu dokumentieren. Die Unterlagen gingen dann an die Gesundheitsbehörde in Griechenland. Der Aufwand war überschaubar und ein entsprechendes Fieberthermometer lag dem Boot bei. 

Am Sonntag dem 20.9.2020 ging es dann endlich los. Nach der erfolgten Sicherheitseinweisung war das Ziel die Flaschenhalsbucht Vlychon auf Lefkada – auch diese Bucht wird in diesem Bericht noch das eine oder andere mal erwähnt werden – aber dazu später mehr. Die Bucht ist rundum geschützt und so verwundert es auch nicht, dass beim ersten Sprung ins kühle Nass 26°C gemessen wurden. Am nächsten Tag ging es weiter nach Meganisi und wir machten im Kleeblatt fest – einer wunderschönen Bucht mit Anker und zwei Landleinen. Hier stellten wir dann fest, dass beide Gasflaschen im Boot leer waren und das Kochen nicht möglich ist. So machten sich Siggi und Adde mit zwei leeren Gasflaschen zu Fuß auf den Weg ins nahe gelegene Vathy, um neue Flaschen zu besorgen – hierbei galt es „nur“ einen Hügel zu überqueren. Am nächsten Tag wurde der 1. Tauchgang in Kefalonia durchgeführt und es war gleich ein Wracktauchgang. Wenngleich auch die Teile weit verstreut waren, so war es doch ein schöner Anblick von Altmetall im Sonnenlicht unter Wasser. 

Nach dem Medicane

Die Nacht verbrachten wir im Hafen von Asos auf Kefalonia und hier sollten wir die Auswirkungen vom Medicane erleben. Kefalonia und Zakynthos waren die vom Medicane am meisten getroffenen Gebiete in Griechenland. Der Medicane hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Neben an Land gespülten Booten lag in den Straßen das Geröll 2m hoch – Autos waren zugeschüttet und die Erdgeschosse der Häuser nicht mehr begehbar. Ein Fernsehteam vor Ort dokumentierte dies. Nie zuvor hatten wir etwas Derartiges gesehen. Und wir waren glücklich, dass uns dieser Sturm nicht getroffen hatte. Wäre er nur 1-2 Tage später gekommen hätte er uns erwischt – Glück gehabt. Eigentlich wollten wir vor Ort Essen gehen, aber so waren wir froh, dass wir gut eingekauft hatten und uns an Board verköstigen konnten (neue Gasflaschen waren ja wieder an Board) und unser Grill kam zum Einsatz. 

Am nächsten Tag ging es früh los und wir starteten wieder mit einem Tauchgang und auch diesmal war es wieder ein Wrack – allerdings ein Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg mit einer Gedenktafel unter Wasser. Bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatten Wasser Tauchen gegangen startete es zu regnen als wir aufgetaucht waren und der Wind hatte stark aufgefrischt – so dass auch schon Welle auf dem Boot stand – Zeit zu gehen und so ging es nach Fiscardo auf die Oststeite von Kefalonia. 

In der Zwischenzeit hatte unser Inverter – dieser erzeugt aus 12Volt Batterien 220 Volt Wechselstrom – seinen Geist aufgegeben und ich verständigte den Techniker – bei Gelegenheit sollte er das Problem beheben. 220 Volt wird nicht wirklich oft benötigt – eigentlich gar nicht. 

Sirtaki auf dem Boot

Weiter ging es nach Euphemias – auch an der Ostseite gelegen und auch hier waren die Zerstörungen durch den Medicane gewaltig: neben diversen an Land geworfenen Yachten konnten wir ca. 10 gesunkene Yachten an Hand ihres aus dem Wasser ragenden Mastes zählen – ein unwürdiges Schauspiel für eine Yacht. Wir ankerten mitten im Hafen, da nicht absehbar war, was alles unter Wasser liegt. An Land lag auch Schutt und Matsch.

Trotzdem gelang es uns noch die Tropfsteinhöhle von Drogarati und den Grottensee von Melissani zu besuchen. Ähnlich wie auf Mallorca im letzten Jahr wurden wir mit einem Boot durch die Grotte gerudert – ein schönes Erlebnis – auch die Tropfsteinhöhle war riesig und die Stalaktiten und Stalakmiten beeindruckend. 

Am Abend beschlossen wir dann Aufgrund der Ereignisse die Weiterfahrt nach Zakynthos zu stoppen – da auch hier massive Schäden zu erwarten gewesen wären. Die Tage zuvor hatten schon den Eindruck eines Spaziergangs auf einem Friedhof erweckt und die Leute waren mit sich selbst beschäftigt und wir wollten hier zum einen nicht stören und zum anderen auch nicht als Voyeure auftreten. 

Am nächsten Tag ging es deswegen wieder nach Norden nach Shoinos auf Ithaka und wir nutzen den südlichen Wind zum Segeln – was für ein Erlebnis und die Segel waren alle in einem guten Zustand – wer hätte das gedacht. Zudem wurde noch ein weiterer Tauchgang durchgeführt – der aber nur das bestätigte was allgemein bekannt ist, dass das Mittelmeer über kaum noch Fische verfügt. 

Besuch einer Höhle

Dann ging es wieder per Segel weiter nach Vlychon der Flaschenhalsbucht in der Spitze mit 35kn Wind– hierhin bestellten wir den Techniker, der dann auch den Inverter und gleich die gesamte Elektrik des Boots erneuerte – super Arbeit – alles lief und sogar besser als vorher. Dummerweise hatte jetzt auch der Außenborder einen Aussetzer: Stefan wollte den Außenborder starten und das Zugseil setzte sich fest und ließ sich keinen Milimeter mehr bewegen. Eine Anfrage an die Segelbasis kam für den Skipper nicht in Frage, da wir gerade erst einen Techniker bestellt hatten und so musste die Reparatur durch Bordmittel und „Bordtechniker“ erfolgen. Adde, Stefan und Boris nahmen sich der Sache an und hängten den Außenborder erstmal an die Reling. Dann wurden Teile für Teile entfernt. Die Verklemmung konnte letztendlich gelöst werden und der Außenborder machte seine Sache bis zum Ende gut. Auf diese Art und Weise hat man nun auch zusätzliches Know-How zum Aufbau und Arbeit eines Außenborders gewonnen, welches mit Sicherheit bei weiteren Törns in der Zukunft Anwendung finden wird. 

Für diesen Tag stand dann eine der längsten Fahrten auf dem Programm von Vlychon nach Lakka auf Paxos – knappe 50 Seemeilen – hier ging es durch den Kanal von Lefkas – vorbei an unserer Startmarina und auch an einer Drehbrücke – die immer zur vollen Stunde öffnet und die Boote hindurch fahren lässt. Die Woche zuvor hatten wir die Brücke noch mit dem Auto passiert und nun mit dem Boot. Ein doppeltes Erlebnis. 

Wracktauchen in Othoni an „Siggi’s Wreck“

Paxos ist eine der Lieblingsinseln von Skipper Siggi und die Bucht von Lakka sehr schön und die wenigen Häuser im Hafen sehr pittoresk. Wie immer wurde geankert und mit dem Dinghi an Board gegangen. Heute wurde die Küche vor Ort genutzt und leckerer Saganaki und Souvlaki probiert. 

Für die nächsten Tage stand dann Sightseeing auf Paxos an – die nette Hafenbucht rund um Gaios wurde erkundet um dann aber wieder in der Bucht von Lakka zu ankern. 

Jetzt war es mal Zeit für eine Umrundung von Paxos und auf Anti-Paxos wurde ein Zwischenstop zum Schwimmen eingelegt. Zurück ging es wieder nach Lakka – diese Bucht war aber dermaßen voll, dass wir einem Flecken zu ankern versuchten – an dem man einfach nicht ankern konnte. Nach 20 Versuchen bei denen der Anker nicht hielt gaben wir diesen Ort auf und gingen auf die andere Seite der Bucht. Hier kam uns zu Gute, dass der Cat nur 1.2m Tiefgang hat und so konnten wir noch über einem Sandstrand ankern, wo der Anker auch direkt im 1. Versuch hielt. Aufregend. 

Nun war es endlich soweit und das Wetter auch gut genug, um die Höhle – blue cave – zu betauchen – das besondere hier ist, dass sie über eine Luftkuppel verfügt in der man Auftauchen kann. Wirklich beeindruckend. 

Geankert wurde diesmal in einer Bucht im Süd-Osten von Paxos in Moggonisi. 

Weiter ging es dann nach Korfu und hier nach Petriti. Hier konnten wir sehr lecker bei Savvas essen – mit einer unglaublichen Aussicht über das ionische Meer. 

Am Freitag ging Ralf dann schon hier von Board, da er noch ein paar Tage länger auf Korfu bleiben wollte und hier schon in der Nähe seines Vermieters war. 

Der Rest der Crew machte sich samt Boot auf dem Weg nach Korfu-Stadt – hier legten wir im alten Hafen an und besichtigten die Stadt. Der Lärm war in der Zwischenzeit ungewohnt und so legten wir Nachmittag ab, um in Ormos Dafnila, einer Bucht unweit der Gouvia Marina zu übernachten. Am nächsten Tag stand der Crewwechsel bevor und so hatten wir kurze Wege. 

Siggis Wreck
Tauchen an „Siggis Wreck“
Gedenktafel am Flugzeugwrack

In der Gouvia Marina wurde am Sa, 3.10. zunächst das Boot betankt, dann wurden vom Vercharterer neue Bettwäsche gereicht und auch eine weitere Gasflasche und die Formalitäten erledigt. Adde, Marion und Stefan (als auch Ralf) verließen das Boot und Heike und Frank kamen hinzu. Dies ging alles dermaßen schnell, dass wir direkt wieder ablegen konnten und als Ziel eine Bucht im Nord-Osten von Korfu ansteuern konnten. Nachdem die neue Crew auch in die Sicherheitsbelange eingewiesen war wurde Kassiopi angesteuert und hier gingen wir dann Abends auch wieder Essen – offensichtlich hatte Ralf Heimweh nach seiner alten Crew, denn er nahm den langen Weg aus dem Süden Korfus auf sich, um nach 2.5h Fahrtzeit mit dem Auto mit uns Essen zu gehen – sehr löblich – offensichtlich hatte es ihm gefallen….

Wir segelten dann die Nordspitze ab, und da es etwas windiger wurde ankerten wir vor Sidari – eine Stadt zum vergessen – vollen Engländer – mit Pubs – abgesehen vom Wetter wähnte man sich in einem Arbeitervorort von Manchester – die Hotels glichen Gefängnissen oder glichen die Gefängnisse den Hotels – man weiss es nicht. Schnell wieder aufs Boot und so ging es am nächsten Tag zu den nächsten Hot-Spots – den nördlichsten Inseln des Ionischen Meeres – eigentlich als Absprungort nach Albanien gedacht – sollte dies nun der nördlichste Punkt der Tour werden und wir hatten Südwind und alles war gut. Auf Othonoi angekommen machten wir direkt einen Tauchgang, während Heike zu einer Wanderung um und über die Insel aufbrach – eigentlich sollte dort ein U-Boot liegen – aber es war ein Tanker – ca. 80-90m lang – genial und so wurde die Segeltaucher Flagge gehisst und das Wrack in Siggi’s Wreck umbenannt.  Da das Wrack so groß und spannend war wurde direkt am nächsten Tag ein weiterer Tauchgang unternommen – man hätte natürlich noch viel mehr hier Tauchen können – aber wir wollten weiter. 

Und so war das Ziel Erikoussa – neben uns lagen dort noch 3-4 weiter Yachten – diese hatten bei starkem Südwind einen Südhafen angelaufen – „clevere Idee“ und sich dann über brechende Wellen am Hafen wundern… wir hatten bei Starkwind die Nacht in der Nordbucht von Othonoi verbracht und lagen ruhig. 

In Erikoussa gab es nur ein offenes Restaurant – und dieses hatte zur Mittagszeit – nichts – fast nichts – es gab Meatballs… Aber für den Abend sollte der Grill geöffnet werden – nun wir reservierten schon mal einen Tisch. Siggi und Heike gingen auf einen Wandertrail rund um die Insel und die anderen entspannten. 

Weiter ging es in den Nordwesten von Korfu nach Alipa und dort trafen wir – Marion und Stefan – auch sie konnten sich von uns nicht trennen – mieteten ein kleines Motorboot und machten an unserem Cat fest. Stefan ging direkt noch mit Tauchen und abends trafen wir uns zum Essen in der Akron Bar – einem super Restaurant mit Haute Cousine – wirklich lecker und das sage ich als Gourmand. 

Nun war es mal wieder Zeit zu segeln und bei 20-30kn Wind aus Norden segelten wir Richtung Süden – nach Lakka auf Paxos und diesmal war die Bucht fast leer. Zeit zum Essen gehen – eine Taverne besser als die andere. 

Auch diesmal wurde noch Gaios angesehen und in der Bucht von Moggonisi geankert. Weiter ging es bei bestem Wetter nach Anti-Paxos und einem Tauchgang im Nordwesten der Insel in Roda. Einmal Anti-Paxos umrundet und dann in Agripidia auf der Ostseite geankert. Eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser lud zum Schwimmen und Schnorcheln ein. 

Am nächsten Tag ging es wieder in Richtung Lefkas – wieder an der Drehbrücke vorbei und durch den Kanal von Lefkas. Danach noch an Skorpios der Insel von Onassis vorbei nach Meganisi und festgemacht vor dem Restaurant von Babas in Spartachori – Babas hat den Hafen selbst angelegt und die Moorings selbst verlegt – wer im Restaurant isst braucht keine Hafengebühren bezahlen und so genossen wir den Abend in der Taverne – zuvor wurde aber noch das Dorf Spartochori besucht, welches auf dem Hang liegt und eine wunderschöne Aussicht über die Bucht bis nach Griechenland/Festland bietet. 

Für den nächsten Tag wurde Starkwind angesagt und so verzogen wir uns in die Bucht von Vlychos in der Hoffnung hier sicher zu liegen, da die Bucht zu allen Seiten geschlossen ist. Abends kam der Wind und unser Anker hielt nicht. Bei 30-35kn Wind und Starkregen musste unser Kat neu geankert werden und die Crew gab alles – Siggi am Steuer, Frank und Boris am Anker und Heike und Shanta beobachteten nach Hinten die auf uns zukommenden Boote. Wir trieben gerade auf 2 hinter uns liegende Boote zu und wir konnten den Zusammenstoß noch vermeiden. Dummerweise hielt auch der Anker nicht wirklich lang und ein 3. Versuch mit maximaler Kette – 50m Kette bei 6m tiefen Ankergrund ließ uns dann noch halbwegs ruhig schlafen – zumal der Wind dann gegen 23 Uhr merklich nachgelassen hatte. Aufregung pur – diesmal mit Glück auf unserer Seite. 

Der Wunsch kam auf nochmal nach Ithaka zu segeln und hier die Stadt Vathi aufzusuchen. Um hierher zu gelangen durchfährt man eine Art Fjord. Sehr schön. Und es kam hier wie es kommen musste – wir mussten zum ersten mal Hafengebühr bezahlen auf unserer Tour – sage und schreibe 4.80 EUR. 

Auf dem Weg nach Kalamos wurde noch ein Tauchgang eingelegt bei einem Unterwasserplateau und der Spot hatte es in sich – Millionen von Fischen – darunter ein Barrakuda-Schwarm, der uns ständig umkreiste und eine Muräne – sehr schön – es gibt also doch noch Fische im Mittelmeer – wenngleich eher kleine. 

Danach wurde noch die Geisterstadt von Porto Leone besichtigt – bei der die Einwohner nach dem Erdbeben 1954 geflüchtet sind – nur die Kirche wird noch am Leben gehalten. 

Geankert wurde im Hafen von Kalamos und George vom Restaurant hat uns entsprechend eingewiesen. 

Dann stand auch schon der letzte Vollständige Tag auf dem Programm- bei bis zu 30kn Wind ging es nochmal ins Kleeblatt von Meganisi, wo wir diesmal ankerten und ohne Landleine festmachten – die Nacht war sehr ruhig. 

Am Freitag war dann etwas Hektik angesagt: zunächst ging es in den Hafen von Lefkas – hier wurde das Boot vollgetankt und wir haben das Boot auch komplett entladen – um alles auf dem kürzesten Weg in den Bus zu bekommen. Danach wurde bei 20kn Wind das Boot in die finale Position eingeparkt. Jetzt galt es noch die Segelbasis abzuwarten, damit diese das Boot abnehmen können. Nach der erfolgreichen Abnahme wurde noch die Stadt besichtigt und Heike und Siggi machten sich wieder auf dem Weg zur Fähre. Boris, Shanta und Frankie verbrachten noch eine Nacht auf dem Boot, bevor sie dann den Flieger nach Frankfurt nahmen. 

Heike und Siggi erkundeten danach noch Igoumenitsa bevor es dann über Nacht nach Italien ging. In Ancona um 16 Uhr angekommen ging es mit einem Ritt nach Saronno, um dort die einzige Pause zu machen – beim Italiener – eine leckere Pizza und 600km gefahren am Steuer durch Heike (maximalen Respekt dafür) ging es in einem Rutsch nochmal direkt nach Hause.  

Eine tolle Tour – die tatsächlich stattgefunden hat – wenngleich auch mit weniger Teilnehmern als gedacht und geplant – aber immerhin. Das Wetter war genial. Die Wassertemperatur konstant bei 25°C und es wurden vielleicht wenige aber sehr spannende und qualitativ hochwertige Tauchgänge gemacht. 

Die Crews waren engagiert und begeistert und es haben alle Manöver sehr gut geklappt und in brenzligen Situationen haben alle Hand in Hand gearbeitet – ein Dank an alle Mitsegler – so macht Segeln spaß. 

Was bleibt: Ein wirklich schöner und abwechslungsreicher Urlaub – Insgesamt 525 Seemeilen in 28 Tagen (425 SM Motor, 100 SM Segel).  

MEILEN1. +2. Woche3.+4. WocheTotal
Motor4555100
Segel215210425
Total260265525
Vor- und Nachteile der Lagoon 42